Kanada 2017- Von Halifax über Quebec nach Montreal und zurück

Kanada- Juli/August 2017

Mit dem Wohnmobil von Halifax über Quebec nach Montreal und wieder zurück

  1. Tag Samstag,15.07.2017             Flug Frankfurt- Halifax
  2. Tag Sonntag, 16.07.2017              Halifax
  3. Tag Montag, 17.07.2017               Übernahme Wohnmobil
  4. Tag Dienstag, 18.07.2017             Kejimkujik National Park
  5. Tag Mittwoch, 19.07.2017            Kejimkujik National Park
  6. Tag Donnerstag, 20.07.2017        Kejimkujik National Park
  7. Tag Freitag, 21.07.2017                Whale Watching in der Bay of Fundy
  8. Tag Samstag, 22.07.2017             Annapolis Royal
  9. Tag Sonntag, 23.07.2017              Mactaquac Provincial Park
  10. Tag Montag, 24.07.2017               Edmunston
  11. Tag Dienstag, 25.07.2017             Fahrt nach Levis/Quebec
  12. Tag Mittwoch, 26.07.2017            Quebec City
  13. Tag Donnerstag, 27.07.2017         Levis
  14. Tag Freitag, 28.07.2017                 Fahrt nach Montreal
  15. Tag Samstag, 29.07.2017             Montreal
  16. Tag Sonntag, 30.07.2017              Montreal
  17. Tag Montag, 31.07.2017               Fahrt nach Quebec
  18. Tag Dienstag, 01.08.2017             Parc du Bic/Gaspesie
  19. Tag Mittwoch, 02.08.2017            Parc du Bic/Carleton-sur-mer/Gaspesie
  20. Tag Donnerstag, 03.08.2017        Carleton-sur-mer
  21. Tag Freitag, 04.08.2017                Fahrt in den Kouchibouguac NationalPark
  22. Tag Samstag, 05.08.2017             Kouchibouguac National Park
  23. Tag Sonntag, 06.08.2017              Fahrt über Moncton nach Truro
  24. Tag Montag, 07.08.2017               Busker Festival in Halifax
  25. Tag Dienstag, 08.08.2017             Murphys Cove
  26. Tag Mittwoch, 09.08.2017            Taylor Head Provincial Park
  27. Tag Donnerstag, 10.08.2017        Abgabe Wohnmobil/Halifax
  28. Tag Freitag, 11.08.2017                 Halifax
  29. Tag Samstag, 12.08.2017             Rückflug Halifax- Frankfurt

1. Tag Samstag, 15.07.2017             Flug Frankfurt- Halifax
Um 14 Uhr soll unser Flieger gehen, was heißt, wir müssen um 11 Uhr am Flughafen in Frankfurt sein und um 9 Uhr zu Hause los fahren. Aber wir sind sooo müde. Um halb 8 quälen wir uns aus dem Bett, machen uns langsam fertig, packen die Taschen ins Auto und gehen erst mal frühstücken. So, jetzt kann der Tag auch anfangen. Wir fahren auf die Sauerlandlinie und kommen besser voran, als erwartet. Trotz der vielen Baustellen sind wir sehr pünktlich am Parkhaus. Da wir das gleiche Parkhaus gebucht haben wie im letzten Jahr, müssen wir nicht lange suchen und unser Auto ist schnell für die nächsten vier Wochen untergebracht. Mit dem Shuttle-Service werden wir zum Terminal gebracht und staunen dort nicht schlecht über die doch schon lange Schlange vor dem Schalter von icelandair. Wir reihen uns ein und irgendwann sind auch wir dran. Die freundliche Dame am Schalter erledigt alles zügig und so sind wir bald die schweren Taschen los. Da es hier am Flughafen nicht mehr viel Neues zu sehen gibt, schlendern wir noch eine Runde durch die Gegend und begeben uns, sobald er geöffnet hat, zum security-check. Auch hier läuft alles wie üblich: Mike muss wieder die gesamte Technik auspacken und da ja immer einer von und piepst erwischt es dieses Mal mich. Irgendwas passt dem Scanner an mir nicht und so darf ich erst in den Ganzkörperscanner und dann noch kurz Bekanntschaft mit einer freundlichen Dame machen, die mich gründlich abtastet. Da hier wie zu erwarten nicht Besonderes gefunden wird, darf ich dann auch durch die Sicherheitskontrolle. Plötzlich ruft eine Frau hinter mir her- hab ich doch glatt meine Jacke liegen lassen. Wäre ganz schön blöd gewesen, abends so ohne Fleecejacke. Jetzt haben wir aber alles, gehen zum Boarding  und setzten uns danach in den Wartebereich, surfen noch was durchs Netz und warten aufs Einsteigen. Da bei icelandair nach Reihen aufgerufen wird, kommen wir erst ziemlich zum Schluss dran. Das hatten wir letztes Jahr schon und es ist echt praktisch, wenn die meisten bereits sitzen und sich kaum noch einer an einem vorbei drängelt oder die Koffer über den Kopf quetscht. Wir  machen es uns also bequem, Mike und Maya suchen nach Filmen und ich starre wie üblich vor mich hin. Bin ja immer froh, wenn wir wieder im Landeanflug sind. Nach gut 3 Stunden landen wir in Reykjavik. Da man hier immer auf dem Rollfeld aussteigt, kommt einem wunderbar frische, kühle Luft entgegen. Ich weiß schon, warum wir auch Island so lieben. Da wir uns nicht ums Gepäck kümmern müssen, gehen wir kurz was essen, besuchen die Toilette  und nutzen das freie W-LAN am ganzen Flughafen. Die 2,5 Stunden Aufenthalt vergehen wie im Flug und so sitzen wir bald im zweiten Flieger, der uns nach Halifax bringt. Auch hier gucken meine beiden wieder Filme während ich mich nur zu einer kleinen Reportage über Island hinreißen lassen kann. Nach 2 Stunden Flug werde ich langsam müde. Meine innere Uhr sagt mir, es wäre Zeit zum Schlafen gehen. So dösen wir bis zur Ankunft  vor uns hin.

Die Landung ist sanft, die Schlange vor der immigration control wird schnell abgearbeitet und der Dame am Schalter scheinen die Einreisestempel ihrer Kollegen in unseren Pässen zu reichen. Nach ein paar Fragen, die eher einer netten Unterhaltung ähneln, dürfen wir endgültig kanadischen Boden betreten und warten auf unser Gepäck. Der erste Weg führt schnell zu Tim Hortons für ein kleines Abendessen.  Um  kurz nach 21 Uhr Ortszeit suchen wir uns ein Taxi, das uns zum Hotel nach Downtown Halifax bringen soll. Hier checken wir nur kurz ein, gehen ins Bad und sehen zu, dass wir ins Bett kommen. Nach gut 31 Stunden auf den Beinen und gefühlt fast 4 Uhr morgens  ist ein Bett echt was Tolles.

 


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2. Tag Sonntag, 16.07.2017             Halifax

Um 6 Uhr sind wir drei wach. Mike und Maya bleiben noch liegen während ich mich in die heiße Badewanne lege. Kanadier scheinen irgendwie Angst zu haben, dass jemand in ihren Badewannen ertrinken könnte- die sind so niedrig, dass man kaum ganz vom Wasser bedeckt wird. Ich genieße die Ruhe, das Wasser und meine Klatsch-Zeitung und stehe erst wieder auf, als mit kalt wird. Nach und nach machen sich jetzt auch meine beiden fertig und um 8 Uhr sitzen wir beim Frühstück. Zwar fehlen die leckeren Waffeln vom letzten Sommer, dafür gibt es jetzt Rösti und baked beans. Richtig lecker. Ich hole mir noch einen Muffin vom Buffet, freu mich auf einen Vanillemuffin und was kommt zum Vorschein: ein Möhrenmuffin. Bäh! Wer will denn so was?

Nach dem Frühstück machen wir uns auf in die Stadt. Zuerst geht es wieder zur Zitadelle und da Kanada dieses Jahr 150. Geburtstag feiert, kann man viele Sehenswürdigkeiten umsonst besichtigen.  Der Dudelsackspieler ist schon von Weitem zu hören und seine Musik begleitet uns auf unserem Weg über das große Gelände der Zitadelle. Wir schauen originalgetreu verkleideten Personen beim Exerziere zu, beobachten Schießübungen und warten natürlich auf den Donner der Kanone. Jeden Tag um 12 Uhr wird hier oben mit viel Tamtam die Kanone gezündet, deren ohrenbetäubender Lärm über der ganze Stadt zu hören ist.

Danach bummeln wir Richtung Uferpromenade durch die Straßen. Halifax ist für kanadische Verhältnisse eine recht kleine Stadt und schön übersichtlich. Sie liegt steil an den Hang gebaut und alle Straßen führen von der Zitadelle steil abwärts Richtung Wasser. Vorbei an tollen Wandgemälden laufen wir zum Boardwalk, einer hölzernen Promenade, die sich entlang des Atlantikufers erstreckt.

Hier befinden sich Souvenirläden, Museen, historische Gebäude,  Restaurants und „Fressbuden“. Hier gibt es auch das beste Eis der Stadt bei cows Eisdiele.

Obwohl heute Sonntag ist, hat der seaport market geöffnet, eine Art Bauernmarkt in den Fischereihallen. Hier gibt es frisches Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst aus der Umgebung, chinesische und indische Spezialitäten frisch aus dem Topf, frische Blumen und schönen Krimskrams.  Eine ganze Weile halten wir uns hier auf, schauen uns die verschiedenen Stände an und holen uns was zu essen.

Mittlerweile ist es Nachmittag und ziemlich warm geworden. Uns zieht es zurück an die Promenade, wo wir uns was zu trinken holen und mit Blick auf den Atlantik vor uns hin träumen. Netterweise gibt es hier 3 wetterbeständige Hängematten und mit viel Glück ergattern wir eine davon und schaukeln eine ganze Zeit lang vor uns hin.

Dank der Zeitverschiebung sind wir auch schon wieder müde. So gehen wir zurück zum Hotel, setzen uns auf die tolle Dachterrasse und spielen Uno.  Nach einem kleinen Abendessen kriechen wir um 21 Uhr ins Bett.
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3. Tag Montag, 17.07.2017              Übernahme Wohnmobil

Wieder sind wir früh wach und um 7 Uhr klingelt das Telefon: Der Wohnmobilvermieter Fraserway (der auch die four seasons Wohnmobile vermietet) teilt uns mit, dass wir erst um 13 Uhr am Hotel abgeholt werden. So haben wir also noch eine ganze Menge Zeit, gehen in Ruhe frühstücken, räumen dann unsere Sachen im Zimmer zusammen und gehen wieder Richtung Promenade. Um 10 Uhr ist es noch ganz schön neblig.

Keine Stunde später ist der Himmel strahlend blau und wir bummeln einfach durch die Straßen.

Um 13 Uhr holt uns der Shuttlewagen von Fraserway ab, sammelt in zwei anderen Hotels noch weitere Gäste ein und bringt uns zur Vermietstation. Hier ist gerade ziemlich viel los und so wird der Papierkram ziemlich schnell erledigt. Die Dame am Schalter ist neutral freundlich und im Gegensatz zum letzten Jahr spricht sie in diesem Jahr plötzlich kein Deutsch mehr. Für uns ist das kein Problem, aber das ältere deutsche Ehepaar neben uns hätte sicher gerne ein paar deutsche Erklärungen zu seinem Fahrzeug gehabt. Vor allem wenn der Anbieter damit wirbt. Die Übergabe unseres Fahrzeuges erfolgt auch durch eine kanadische Mitarbeiterin und nach ein paar Reklamationen (das Dach hatte eine undichte Stelle, die aber bereits repariert worden war, das Fahrzeug war vorne und hinten bereits angetitscht worden) fahren wir Richtung Walmart. Dieser ist zum Glück nicht allzu weit weg, denn hier fällt uns auf, dass unser mitgebuchter Toaster fehlt. Wir fahren zu Station zurück und haben Glück: Die wollten gerade schließen. Wir bekommen noch schnell einen Toaster und werden in den nächsten Wochen feststellen, dass wir besser einen neuen gekauft hätten.

Da wir für die nächsten 4 Tage einkaufen müssen, dauert unser erster Einkauf etwas länger. Eine knappe Stunde später und fast  CAD 400 ärmer verstauen wir alle Sachen im Wagen. Neben einem Grillrost haben wir diesmal eine Pfanne gekauft, die wir draußen auf den Grill stellen wollen. Diese Investition wird sich in der nächsten Zeit als sehr lohnenswert herausstellen.

Nun geht es endlich richtig los und wir fahren zu unserem ersten Halt in den Kejimkujik Nationalpark.  Da wir erst um 17 Uhr los gefahren sind, kommen wir im Dunkeln auf dem Jeremy´s Bay Campground an. Ein Feuer muss trotzdem noch sein und so essen wir im Dunkeln, hören das Heulen der Kojoten und freuen uns auf unsere erste Nacht im Wohnmobil.
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4. Tag Dienstag, 18.07.2017             Kejimkujik National Park

Nach einer erholsamen und absolut ruhigen Nacht frühstücken wir am nächsten Morgen draußen. Es gibt Toast, Marmelade, Käse, Tee, Kakao und viel frisches Obst. Bei Walmart gab es gestern große Kisten frischer Mangos (16 Stück für CAD 10) und so gibt es glaube ich bei uns in den nächsten Tagen viel Mango zu essen.

Nach dem Frühstück beschließen wir, zu Fuß zu Kings Landing zu laufen, wo wir für morgen ein Kanu reservieren wollen. Der Weg führt uns immer am Kejimkujik Lake entlang, vorbei an kleinen Sandstränden, durch den Wald, durch Sumpfland, über Holzstege und kleine Brücken. Kurzzeitig ärgern uns die Mücken und wir laufen etwas schneller.

Nach etwa einer Stunde kommen wir bei der Kanuvermietung an und stellen fest, dass keine Reservierungen entgegengenommen werden. Also werden wir morgen einfach losfahren und unser Glück versuchen. Da es mittlerweile ziemlich warm geworden ist, setzen wir uns auf einen der Stege und lassen die Füße ins Wasser baumeln. Das kühlt gut ab. Danach machen wir uns auf den Rückweg. Wieder an den Mücken vorbei, wieder etwas schneller als gedacht.

Fast schon wieder „zu Hause“, lassen wir am Strand noch eine Zeit lang flache Kiesel übers Wasser hüpfen.

Abends beim Essen fängt es kurz, aber heftig an zu regnen. Wir haben Mühe, den Grill am Laufen zu halten und müssen Fleisch, Maiskolben und Kartoffeln ins Trockene bringen. Dann essen wir eben im Wohnmobil. So schnell wie der Regen angefangen hat, hört er auch wieder auf und die Sonnenstrahlen scheinen durch die Bäume.

Wir bleiben noch eine Weile am Feuer sitzen, genießen die Stille und gehen dann früh ins Bett.
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5. Tag Mittwoch, 19.07.2017           Kejimkujik National Park

Aufstehen, waschen, Zähne putzen. Danach frühstücken. Bis wir mit allem fertig sind ist es fast 10 Uhr.  Heute nehmen wir mal den Wagen, um zum Kanuverleih zu fahren. Es ist schon ziemlich warm und wir haben keine Lust, die Strecke von gestern noch mal zu laufen. Die Fahrt geht schnell und nach 15 Minuten stehen wir schon auf dem Parkplatz. Wir haben Glück, denn im Gegensatz zum letzten Jahr steht keine ellenlange Schlange vor dem Kanuverleih und wir können zügig los. Zuerst werden wir noch über Gefahren, die auf, am und im See lauern, aufgeklärt. Dann steigen wir ins wackelige Kanu und fahren Richtung offenem See. Maya und ich versuchen uns im Rudern und solange das Wasser ruhig und die Strömung nicht vorhanden ist, klappt es auch ganz gut. Ganz anders aber auf offenem Gewässer: Wir drehen uns ständig im Kreis, kommen nicht voran und sind ständig da, wo wir eigentlich nicht hin wollten. Mike quittiert unsere Anstrengungen mit schallendem Gelächter und Maya und ich verlieren langsam die Lust.

Also paddeln wir mit größter Anstrengung zurück in den Seitenarm und in ruhigeres Wasser. Hier tauschen wir die Plätze und es funktioniert direkt besser. Wir rudern den Flussarm weiter und entdecken einen Biberbau. Plötzlich bewegt sich etwas im Wasser und genau vor unserer Nase kommt ein Biber zum Vorschein. So schnell kann ich gar nicht nach dem Fotoapparat greifen. Zum Glück kommt Mr. (oder Mrs.?) Biber noch mal nah genug an uns vorbei, so dass wir ihn aufs Foto kriegen.

Nach gut 2 Stunden sind wir k.o. , geben das Kanu zurück und fahren zum Campground. Hier setzen wir uns erst mal in die Ecke und ruhen uns aus. Da es echt heiß ist, bewegen wir uns den Rest des Tages nur noch wenig. Wir laufen noch eine Runde über den Platz, gucken, woher die Leute alle so kommen, spielen Uno und Kniffel, bereiten das Abendessen vor und genießen die kühlere Abendluft.

Der Campground bietet in den Sommermonaten verschiedene Veranstaltungen an, z.B. geführte Wanderungen, Kinderprogramm, Spiele am See, etc. Abends gibt es am Sammelplatz des Campgrounds, dem Amphitheater, Erklärungen und Geschichten zum Sonnensystem und den Planeten. Hier wollen wir heute Abend hin und so machen wir uns gegen 22:30 Uhr auf den Weg. Und mit uns eine Menge anderer Leute. Auf Holzbänken sitzend hören wir die Geschichte der Milchstraße, erfahren Interessantes über die Entstehung unseres Sonnensystems und der Planeten und können durch ein Teleskop in den Weltraum schauen. Nach einer guten Stunde ist die Veranstaltung vorbei und eine Karawane macht sich auf den Heimweg zum Campground. Hier hört man noch eine Zeit lang die Menschen miteinander reden, danach ist Ruhe- gute Nacht.
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6. Tag Donnerstag, 20.07.2017       Kejimkujik National Park

Die Nächte hier im Park sind so wunderbar ruhig. Ich bin irgendwann heute Nacht mal wach geworden und habe nur eine absolute Stille vernommen. Es war überhaupt gar nichts zu hören- wir sind hier weit ab von jeglichem Zivilisationslärm und daran kann man sich echt gewöhnen.

Heute ist Donnerstag und nach einem Frühstück draußen im Grünen überlegen wir, was wir denn heute so machen können. Wir beschließen, zum Visitor Center zu fahren und uns dort für eine Wanderung anzumelden. Dort angekommen erklärt uns eine nette Dame, dass die Wanderung, die uns interessiert, erst morgen wieder stattfindet. Schade, da müssen wir doch schon weiter. Sie hat aber eine Karte für uns, auf der alle Wanderwege des Parks mit kurzen Erklärungen beschrieben sind. Wir studieren kurz die einzelnen Wege und entscheiden uns als erstes für einen recht kurzen Rundweg, der nicht weit vom Visitor Center beginnt und immer an einem Fluss entlang läuft. Der Camper ist schnell auf dem passenden Parkplatz abgestellt und wir marschieren los.

Nach nicht einmal 150 Metern kommen wir an einer schönen Picnic-Area mit Bänken und Tischen sowie einem gut ausgestatteten Wasch- und Toilettenhaus vorbei. Auf der Terrasse des Häuschens haben es sich bereits einige Leute bequem gemacht und genießen ihr mitgebrachtes Essen im Schatten am Fluss. Wir gehen einige Meter weiter und entdecken ein absolutes Highlight: Der Fluss hat einige zugängliche Stellen, von denen aus man ins Wasser gehen kann. Schnell ist uns klar, dass wir nach unserem Rundweg auch hier hin wollen.

Den Rundweg laufen wir ziemlich schnell ab, da uns im Wald abseits des Flusses die Mücken nerven. Ständig um sich schlagen zu müssen, macht einfach keinen Spaß. Also schnell zurück zum Wagen, Badesachen anziehen und zurück zum Fluss.

Das Wasser ist hellbraun und schaumig und auf einer Schautafel wird erklärt, warum das so ist: Die braune Färbung kommt von den ausgewaschenen Gerbstoffen der Bäume und der Schaum entsteht durch natürliche Tenside.

Über eine flache Stelle am Rand gelangen wir über Steine in die Mitte des Flusses. Hier ist es ziemlich tief und man muss tatsächlich einige Meter schwimmen, um an kleinere Wasserfälle zu kommen. Bei der draußen herrschenden Hitze ist das Wasser super angenehm. Wir klettern über Steine, durch Wasserfälle hindurch und schwimmen immer wieder durch tiefe Becken. Es ist soooo schön. Einige andere lassen sich mit Reifen im Fluss treiben, wieder andere sonnen sich auf den abgerundeten Felsen, die aus dem Wasser herausragen. Wir sind so begeistert, dass wir gar nicht merken, wie die Zeit vergeht.

Es ist schon späterer Nachmittag, als wir zurück auf unserem Stellplatz beim Jeremy´s Bay Campground sind. Wir gehen duschen, nutzen kurz das am Duschhaus verfügbare W-LAN und so langsam macht sich der Hunger bemerkbar. Heute kommt die gekaufte Pfanne zum Einsatz und es gibt Bohnen und Paprika in Tomatensauce und dazu Kartoffeln aus der Glut.


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7. Tag Freitag, 21.07.2017               Whale Watching in der Bay of Fundy

Heute verabschieden wir uns aus dem Kejimkujik-Nationalpark und fahren über Digby, wo wir noch schnell einkaufen, nach Digby Neck. Die schmale Landzunge teilt sich in 3 Teile, die jeweils durch Fähren miteinander verbunden sind. Wir fahren bis ans Ende des ersten Teilstücks, lassen hier den Camper am Fähranleger stehen und fahren als Fußgänger mit der Fähre auf die andere Seite. Unser Ziel ist Ocean Explorations in Tiverton, wo wir schon von zu Hause aus eine Whale-Watching Tour gebucht hatten.

Mit uns fahren  noch eine holländische Familie mit 3 Kindern sowie vier Kanadier. Zuerst bekommen wir warme, orange Overalls und dicke Handschuhe, dann geht es zum Boot. Es ist ein Zoodiac, also ein Schlauchboot und es hat keine Sitze. Wir setzen uns oben auf den Schlauch, halten uns fest und es geht los.  Mit ordentlich Tempo sausen wir übers Wasser immer weiter auf die Bay of Fundy hinaus. Allein das Fahren macht schon super Spaß. Dann tauchen die ersten Wale auf, das Boot wird gestoppt und wir genießen einfach nur den Augenblick.

Buckelwale tauchen neben unserem Boot auf, tauchen wieder ab und kommen an anderer Stelle wieder an die Oberfläche.  Immer wieder kommen sie sehr nah an uns ran, tauchen unter dem Boot durch und machen uns sprachlos. Diese riesigen Tiere sind so ruhig und friedlich und wir sind nur durch ein aufblasbares Boot von ihnen getrennt.

Wir treffen auf mehrere Wale, auf Seehunde und viele Seevögel. Hier draußen ist niemand außer uns und den Tieren. Es ist so still, das man die Fontänen der Wale in der Ferne hört oder das Aufklatschen eines Wals, der sich mit all seinem Gewicht aus dem Wasser katapultiert und dann wieder aufs Wasser aufschlägt. Leider waren wir hier mit dem Fotoapparat nicht schnell genug.

Da unsere Tour erst um 17 Uhr gestartet ist, wirft die tiefer stehende Sonne tolle Farben auf das Wasser und es wird schon langsam dunkel, als wir die Rückfahrt  zum Hafen antreten.

Viel zu schnell vergehen 2,5 Stunden und wir sind zurück. Noch ganz beeindruckt fahren wir nach Annapolis Royal zu unserem nächsten Campground, schließen den Wagen an und machen uns was zu essen. Den ganzen Abend zucken Blitze über den Himmel und stundenlang kann man das Wetterleuchten beobachten. Überall auf dem Campinglatz stehen die Menschen zusammen, schauen Richtung Himmel und immer wieder ist ein „Oooh“ oder „Aaah“ zu hören. Die Atmosphäre ist unglaublich und es ist schon spät, als wir in die Betten fallen.
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8. Tag Samstag, 22.07.2017             Annapolis Royal

Die erste Woche ist rum und wir machen heute einen „Ruhetag“.  Wir stehen auf dem Dunromin Campground  in der Nähe von Annapolis Royal und nach dem Frühstück muss ich erst mal Wäsche waschen. So ganz lässt sich ein bisschen Haushalt auch im Urlaub nicht vermeiden. Heute Morgen ist es erstaunlich kühl und wir gehen zum Frühstück ins Campgroundeigene Cafè. Hier gibt es selbstgebackenes Brot, Eier, Marmelade, Müsli mit Joghurt, Kaffee und heißen Kakao. Lecker!

Während wir gefrühstückt haben ist die Wäsche durchgewaschen und ich packe jetzt alles, was möglich ist, in den Trockner. Für den Rest spannen wir eine Leine zwischen den Bäumen an unserem Platz und hängen die Sachen dort auf. Hierbei kommen wir ins Gespräch mit unserer Stellplatznachbarin. Sie kommt aus Whitehorse, Yukon, und fährt mit Mann und  Hund ganz Kanada ab.

Am Mittag beschließen wir, zu Fuß nach Annapolis Royal zu laufen und uns dort etwas umzusehen. Der Weg dauert eine knappe halbe Stunde und wir schlendern ein wenig durch den kleinen Ort mit seinen bunten Häusern.

 

Am Ortsausgang (oder Eingang?) finden wir ein Cafe´, welches von einem deutschen Bäcker betrieben wird. Da das Brot hier in Kanada immer weich ist und Toastbrot-Qualität hat, kaufen wir erst einmal ein ganzen Roggen- sowie ein Körnerbrot. Die werden später im Wohnmobil eingefroren und nach und nach verbraucht. Im Cafe´ selbst gibt es Streusselkuchen, Torte und diverse Teilchen. Das alles bei schönster deutscher Schlagermusik. Die Kanadier scheinen die Musik zu lieben, sie sitzen schunkelnd auf ihren Stühlen und wippen zum Fliegerlied. Wenn man hier vorbeikommt, lohnt sich auf jeden Fall ein Besuch im German Sachsen-Cafe.

Nachdem wir uns an Teilchen satt gegessen haben, machen wir uns wieder auf den Weg zurück. Heute Abend wollen wir ja noch einmal in den Ort und an der graveyard tour, einer geführten Tour über den Friedhof von Annapolis Royal, teilnehmen.

So kommen wir am Abend, als es langsam dunkel wird, wieder nach Annapolis. Diese Mal allerding mit dem Wagen, da wir keine Lust auf den späten Rückweg haben. Wir bummeln noch eine Weile an der kleinen Uferpromenade entlang, schauen uns den Sonnenuntergang an und machen uns dann auf den Weg Richtung Friedhof.

Im Sommer finden hier jeden Abend Führungen statt, für die man sich nicht anmelden muss. Man geht einfach zum Parkplatz am Friedhof, bezahlt dort direkt vor Ort und bekommt eine Stalllaterne in die Hand gedrückt.

Heute Abend sind wir etwa 30 Personen, die sich in der Dunkelheit an Hand der Gräber und Grabinschriften die Geschichte von Annapolis Royal erklären lassen. Dies übernimmt ein Herr vom örtlichen Geschichtsverein, der in traditioneller Kleidung und mit humpelndem Gang über den Friedhof zieht und uns im Schein der Laternen die Besiedlungsgeschichte des Annapolis Valley erklärt.

Es ist so interessant, dass wir gar nicht merken, wie schnell die Zeit vergeht. Um halb 12 machen wir uns auf den Weg zurück zum Campground und fallen dort in die Betten. Morgen früh müssen wir früh raus, um die Fähre nach New Brunswick zu kriegen.
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9. Tag          Sonntag, 23.07.2017             Mactaquac Provincial Park

Um sieben sind wir schon so weit fertig, dass wir unser Wohnmobil von seinen Anschlüssen befreien und uns auf den Weg machen Richtung Digby. Die Fahrt dauert eine gute halbe Stunde und von hier geht die Fähre nach Saint John, New Brunswick. Die haben wir schon von Deutschland aus reserviert und so stehen wir mit vielen, vielen anderen PKW, Campern und riesigen Lastwagen im Wartebereich des Hafens und warten aufs Verladen. Als wir unsere Reservierungen vorzeigen müssen, wünscht uns der Hafenmitarbeiter sehr nett und mit wunderschönem Akzent „einen schönen Tag noch“.

Während der Überfahrt muss man sein Fahrzeug verlassen und so halten wir uns in den oberen Decks der Fähre auf. Hier gibt es ein Restaurant  sowie bequeme Sofas und Sessel mit einer tollen Aussicht aufs Wasser. Freies Internet ist auch vorhanden und so vergehen die 2,5 Stunden Überfahrt wir im Flug.

Da wir auf  unserem Weg nach Quebec New Brunswick nur durchqueren, wird dieser Tag ein reiner Fahrtag  und unser Weg führt uns weiter bis nach Fredricton. Hier haben wir uns für eine Nacht den Mactaquac Provincial Park ausgesucht. Der ist im Prinzip eine riesengroße Wiese mit ein paar vereinzelten Bäumen drauf. Die Stellplätze liegen mehr oder weniger privat nebeneinander.

Gegen 15 Uhr kommen wir hier an, schließen den Wagen an den Strom an und erkunden erstmal die Umgebung. Viel gibt es hier nicht zu sehen und so laufen wir eine Zeit lang durch den Park. Der kleine Strand ist leider nicht so sauber, dass man dort ins Wasser gehen möchte und deshalb gehen wir zurück zu unserem Stellplatz. Wir machen ein Feuer an, bereiten das Abendessen vor, lesen und spielen mal wieder Uno und Kniffel. Um 21 Uhr verschwinden wir im Bett.


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10. Tag Montag, 24.07.2017              King´s landing, Fahrt nach Edmunston

Heute schlafen wir etwas länger, machen uns langsam fertig und frühstücken draußen bei wunderbarer frischer Luft. Unser Ziel für den heutigen Tag ist Edmunston, an der Grenze zu Quebec. Zuerst wollen wir aber kings landing besuchen, ein Freilichtmuseum, welches nur gut 10 Minuten vom Campingplatz entfernt liegt.

Hier wird auf großer Fläche in einem alten Dorf die Lebens- und Arbeitsweise der Menschen im 18. Jahrhundert dargestellt. Das Freilichtmuseum ist richtig schön und lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Wir schauen uns ein altes Sägewerk an, den Schmied, den Schreiner sowie die Druckerei. Hier dürfen wir ein Lesezeichen setzen, drucken und als Andenken mit nach Hause nehmen. Aus einem der Häuser kommt eine Frau in historischer Tracht und bittet uns herein. Sie erzählt von ihrem Alltag als Frau in der damaligen Zeit, erklärt uns, wie Brot gebacken sowie Wäsche gewaschen wurde. Diese kocht in einem Kessel draußen über dem Feuer. Im Garten laufen Hühner frei herum und zwei kleine Schweine toben in ihrem Pferch.

Im Herrenhaus gibt es einen wunderschön angelegten Garten mit Blumen, Kräutern und Heilpflanzen.

Wir halten uns hier fast vier Stunden auf, dann müssen wir weiter.

Auf dem Weg nach Edmuston halten wir in  Grand Falls. In der Schlucht fließt normalerweise Wasser von der Menge der Niagarafälle, da es aber seit Wochen heiß und trocken ist, bleibt nur ein kleiner Bach übrig. Wir vertreten uns noch kurz die Beine, steigen dann wieder zurück in den Wagen und fahren zum St. Basile Campground in Edmunston.


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11. Tag Dienstag, 25.07.2017             Fahrt nach Levis/Quebec

Heute steht ein weiterer Fahrtag auf dem Programm. Wir schlafen erst mal aus, gehen ausgiebig duschen und frühstücken in aller Ruhe. Dann packen wir unsere sieben Sachen zusammen und machen uns auf den Weg Richtung Quebec City.

Schnell haben wir die Staatengrenze erreicht und ab jetzt gibt es alle Schilder nur noch auf Französisch. Je näher wir Quebec kommen, umso schlechter werden die Straßen (in unserem Fall der Trans-Kanada-Highway) und umso hektischer wird der Verkehr. Die Menschen fahren viel europäischer, sind weniger gelassen, hupen und drängeln. Trotzdem ist hier ja Platz für jeden und so kommen wir am frühen Nachmittag auf unserem Campingplatz für die nächsten drei Tage in Levis an. Der Transit Camping Levis liegt auf der anderen Seite des St. Lorenz Stromes gegenüber Quebec City direkt am Highway.

Nachdem wir eingecheckt haben, richten wir uns auf unserem Stellplatz ein, kriegen Feuerholz vorbei gebracht und begutachten den Campingplatz. Da es wieder ziemlich heiß ist, zieht es uns schnell zum großen, sauberen Pool. Hier ziehen wir unsere Bahnen und kühlen uns im Wasser ab. Die Duschen kosten zwar extra, sind aber, wie der Rest des Platzes, super sauber und tun jetzt sooo gut.

Als es dunkel wird, werfen wir den Grill an und machen uns eine große Portion Lachs mit grünem Spargel. Danach gehen wir noch in die recreation hall, wo man Billard, Tischtennis oder Shuffleboard spielen kann. Um 22 Uhr fallen wir in die Betten.
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12.Tag            Mittwoch, 26.07.2017           Quebec City

Der Wecker schellt ziemlich früh, denn um halb 9 werden wir an der Rezeption erwartet. Der Campground bietet einen kostenlosen Shuttle-Service zur Fähre von Levis nach Quebec City an, so dass man das große Wohnmobil stehen lassen kann und trotzdem bequem in die Innenstadt kommt. Beide Shuttlewagen sind voll, bis zur Fähre dauert es gut 10 Minuten und schon sitzen wir auf dem Schiff. Jetzt werden noch die Autos eingeladen und nach etwa 15 Minuten Überfahrt sind wir in Quebec City. Bereits von der Fähre aus hat man einen tollen Ausblick auf das Wahrzeichen der Stadt: Das Chateau Frontenac.

Da wir noch nicht gefrühstückt haben, suchen wir erst einmal ein typisch französisches Straßencafe´ auf. Hier kann man sehr schön draußen sitzen und es gibt superleckere Croissants, Marmelade, Obst und kleine Schokoladen-Cupcakes. Die sind gut! Da es bereits ziemlich warm ist, kommt  auch das Glas Wasser sehr gelegen.

Satt und zufrieden machen wir uns daran, Quebec zu erkunden. Durch die kleinen, schmalen Kopfsteinpflasterstraßen der Unterstadt geht es zu Notre Dame. Viele Häuser sind mit wunderschönen Fassadenmalereien verziert, überall blühen Blumen in Kübeln und durch die Steinbauten man hat eher das Gefühl, durch eine bretonische Stadt zu laufen, als durch eine nordamerikanische.

Jetzt geht’s den steilen Berg in die Oberstadt hinauf, welche deutlich größer ist als die Unterstadt. Hier liegt auch das Chateau Frontenac, welches wie eine riesige Trutzburg über der Stadt thront.

Wir laufen auf der Promenade der Oberstadt immer weiter, immer höher. Der Ausblick von hier ober ist wirklich lohnenswert.

Hier oben stehen die Häuser nicht so eng wie in der Unterstadt, doch auch hier hat man das Gefühl, in Frankreich unterwegs zu sein. Wir folgen den Straßen der Stadt, biegen mal rechts und mal links ab, bummeln durch einige Geschäfte  und landen am späten Nachmittag  wieder in der Unterstadt.

 

Da wir um 18 Uhr wieder in Levis abgeholt werden, müssen wir um 17:30 Uhr die Fähre ans andere Ufer nehmen. Die letzten anderthalb Stunden schlendern wir am Ufer des St. Lorenz Stroms entlang, setzen uns nochmal in eins der Cafes in der Unterstadt und beobachten das Treiben auf den Straßen.

Pünktlich steht unser Shuttle am Fähranleger und bringt uns zurück zum Campingplatz. Wir springen zur Abkühlung noch einmal in den Pool, machen das allabendliche Feuer an und genießen die kühlere Luft der Abendstunden. Da wir den ganzen Tag auf den Beinen waren, verschwinden wir gegen 22 Uhr im Bett.
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13.Tag            Donnerstag, 27.07.2017       Levis

Unser erster Regentag. Bereits beim Aufwachen hören wir den Regen aufs Dach trommeln, drehen uns noch mal um und genießen die Gemütlichkeit mit Buch im Bett. Da wir heute nicht weiter müssen, können wir uns alle Zeit der Welt lassen. Die Dusche ist lang und heiß und zum Frühstück  gibt es Toast, Marmelade, Käse, Obst, Kaffee und Kakao.

Nachdem wir bis zum Mittag gefaulenzt haben, beschließen wir, in die Mall nach Levis zu fahren und uns dort mal umzusehen. Wir koppeln den Wagen ab und fahren ca. 20 Minuten bis auf den riesigen Parkplatz der Mall.

Maya entdeckt ziemlich schnell eine Buchhandlung und die ist riesengroß und so viel mehr als der Verkauf von Büchern. Hier gibt es tolle Kleinigkeiten, Taschen, Spiele, Tassen, Gläser und natürlich jede Menge Bücher. Die sind leider überwiegend auf Französisch, was zumindest mir das Verständnis schwer macht. Können die nicht auch englische Bücher in den Mengen haben wie französische? Eigentlich gut, dass nicht, denn sonst müssten wir auch gleich noch einen Extra-Koffer dazu kaufen.

Fast anderthalb Stunden stöbern wir durch diesen tollen Laden, dann geht es weiter. Vorbei an Dollarama, wo wir noch schnell eine Tischdecke und Pflaster erstehen, hin zu Tim Hortons. Neben Muffins, Donuts und Kaffee gibt es hier immer freies Internet. So sitzen wir eine weitere Stunde hier rum, informieren uns über die mehr oder weniger wichtigen Dinge, die in der Welt passiert sind und schreiben ein wenig mit zu Hause. Wenn wir in Kanada unterwegs sind, verlieren wir oft völlig den Draht zur Außenwelt. Was außerhalb unseres Tages passiert, kriegen wir kaum mit und so ist es manchmal erstaunlich, was alles auf den Nachrichtenseiten geschrieben steht. Oder was in der Heimat gerade so vor sich geht. Irgendwann sind wir aber genug informiert und ziehen weiter.

Da es hier auch einen großen Walmart gibt, kaufen wir direkt noch fürs Abendessen ein. Der Himmel ist mittlerweile aufgeklart, der Regen hat aufgehört und die Luft ist immer noch warm. Also machen wir doch mal wieder den Grill an. Wir kaufen frischen Lachs und Gemüse und beides kommt am Abend in Aluschalen übers Feuer. Zum Abendessen kommt auch direkt die neue Tischdecke zum Einsatz, denn der Holztisch draußen ist noch nicht ganz trocken. Wir genießen den Rest des Tages genauso faul, wie wir ihn begonnen haben, drehen noch eine Runde über den Campingplatz und ziehen uns dann ins Wohnmobil zurück.
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14. Tag Freitag, 28.07.2017               Fahrt nach Montreal

Der heutige Tag beginnt wieder mit strahlendem Sonnenschein und warmer Luft, so dass wir wiedermal draußen frühstücken. Danach packen wir alles zusammen und machen uns auf den Weg Richtung Montreal. Hier wollen wir heute Nachmittag noch die Stadt erkunden. Für drei Nächte stehen wir auf dem KOA Montreal South Campingplatz. Nach etwa drei Stunden Fahrt kommen wir dort am späten Mittag an, stellen das Wohnmobil auf den uns zugewiesenen Platz und erkunden erstmal den Campingplatz. Für einen KOA Campground ist dieser Platz ungewöhnlich grün, es gibt viele Bäume und viel Wiese drum herum. Die Duschen sind super sauber und kostenfrei.

Im Internet wirbt der Campingplatz mit einem Shuttleservice nach Montreal und so gehen wir zur Rezeption, um uns nach den Möglichkeiten, auf die Ile de Montreal zu gelangen, zu informieren. Hier teilt man uns mit, dass sich der Shuttleservice auf das Rufen eines Taxis beschränken würde, das einen zur nächsten öffentlichen Bahnstation bringt. Mit der Bahn kann man dann nach Montreal rein fahren. Häää? Was soll das denn? Dann mach ich doch keine Werbung für ein Shuttle.

Wir lehnen das Taxi dankend ab, gehen zurück zu unserem Camper und überlegen an anderen Möglichkeiten, in die Montrealer Innenstadt zu kommen. Dank Kartenmaterial und Internet werden wir fündig, da es mittlerweile aber schon zu spät ist, um noch los zu fahren, verschieben wir den Besuch auf morgen.

Den Rest des Tages spielen wir Minigolf, liegen am und im Pool, ich wasche Wäsche und abends machen wir uns ein Feuerchen an.
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15. Tag Samstag, 29.07.2017             Montreal

Die Nacht über hat sich die Bahnstrecke bemerkbar gemacht, die eigentlich ein ganzes Stück weit vom Campingplatz entfernt liegt. Tagsüber war hiervon nichts zu hören aber leider gibt es irgendwo eine Kreuzung und vor dieser hupen die Züge nachts ziemlich lang. Und wenn man dann einmal wach ist, merkt man, wie lang diese kanadischen Züge sind. Minutenlang rattern sie durch die Landschaft. Und gefühlt auch durch unser Wohnmobil.

Gestern haben wir im Internet einen Parkplatz gefunden, der direkt an der U-Bahn-Station zur Ile de Montreal liegt. Hier wollen wir heute hin. Nach dem Frühstück fahren wir los und brauchen bis zum Parkplatz eine gute halbe Stunde. Was wir nicht wussten: Der Parkplatz gehört zu einem Hotel und so staunt der Parkplatzwächter nicht schlecht, als wir mit dem großen Gefährt auf seinen Parkplatz wollen. Wie so oft begegnet uns hier die kanadische Freundlichkeit. Der Mann fragt uns, wo wir hin wollen, was wir uns angucken möchten, wo wir herkommen, … und winkt uns dann auf den Hotelparkplatz. Wir sollen uns einfach über zwei Parkplätze stellen. So haben wir einen super Parkplatz, noch dazu bewacht und direkt vor der U-Bahn- Station.

Der nächste Glücksfall trifft uns an den Drehkreuzen zur U-Bahn: die Bahnen sind das ganze Wochenende für alle Fahrgäste umsonst, wir müssen einfach nur einsteigen, umsteigen, aussteigen. Und schon sind wir in Montreal City.

Hier besuchen wir als erstes die Kirche Notre Dame. Sie ist der größte Nachbau des Pariser Originals und vor den Türen wartet schon eine lange Menschenschlange auf Einlass. Die Ordner sorgen für einen zügigen Personenfluss und so stehen wir gar nicht so lang an.

Der Innenraum der Kirche ist schräg nach unten laufend angelegt, so dass jeder über die vor ihm sitzende Reihe hinweg sehen kann und eine gute Sicht auf den Altar hat. Der Altar ist riesig und wunderschön ausgestattet.

Neben Notre Dame befindet sich das älteste Haus Montreals.

Wir machen uns auf durch die Kopfsteinpflasterstraßen von Alt- Montreal. Hier sieht es ähnlich aus wie in Quebec City und wir laufen durch die engen Gassen bis zum Hafen. Hier liegt ein Vergnügungsviertel mit Riesenrad, Seilrutschen, Imbissbuden und Souvenirshops.

Vom Hafenbereich aus geht es zurück Richtung Innenstadt und wir erreichen Montreals Chinatown.

Hier gehen wir allerdings nur kurz dran vorbei. Unser Ziel ist das Gelände von „Just for laughs“, einem der größten Comedyfestivals weltweit. Am Eingang des Straßenzuges, auf welchen die Bühnen aufgebaut sind, kontrollieren Ordner Personen und Taschen. Zum Glück werden unsere Rucksäcke nicht beanstandet und wir dürfen weiter. Viele, viele Menschen tummelt sich hier in der Hitze und warten auf Stand-up-Comedians und andere Komiker. Leider sind wir wohl zur falschen Zeit hier, denn momentan ist auf den Bühnen nichts los. So bummeln wir ein wenig durch die Massen, bevor wir in einer Mall Abkühlung suchen. Hier sitzen wir eine Zeit lang rum, trinken was Kühles und gehen dann ins unterirdische Montreal. Hier gibt es viele untereinander verbundene Geschäfte, restaurants und Ladenpassagen, die alle mit den U-Bahn-Stationen verbunden sind. Eigentlich ist das für den Winter gedacht, damit die Menschen nicht bei -40 Grad auf den Straßen frieren müssen, jetzt, bei fast +40 Grad freuen wir uns allerdings auch über dieses unterirdisch verzweigte Netz.

Da es mittlerweile schon später Nachmittag ist und wir den ganzen Tag auf den Beinen waren und ziemlich verschwitzt sind, nehmen wir die nächste Bahn zu unserem Parkplatz. Hier wartet immer noch der nette Parkplatzwärter und meint, wir dürften morgen gerne wieder kommen. Machen wir doch gerne. Für heute ist aber erst mal Schluss.

Zurück auf dem Campingplatz springen wir in den Pool und kühlen uns ab, dann geht es duschen. Wieder frisch genießen wir die kühler werdende Abendluft, sitzen noch eine ganze Weile draußen und beobachten den kleinen Welpen unserer Nachbarn, der nach den Motten schnappt und übermütig durch die Gegend springt.
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16. Tag Sonntag, 30.07.2017             Montreal

Unsere zweite Nacht in Montreal war wesentlich ruhiger. Entweder waren heute Nacht weniger Züge unterwegs oder ich habe zu fest geschlafen, um sie zu hören.

Da der Tag wieder warm und sonnig startet, frühstücken wir draußen und überlegen die Pläne für den heutigen Tag. Es soll nochmal auf die Ile de Montreal gehen, wir wollen zuerst den Bereich der Olympischen Spiele 1976 anschauen und danach zum Mont Royal, dem Hausberg Montreals. Von hier oben soll man eine tolle Aussicht auf Montreal haben. Da diese beiden Bereiche relativ weit auseinander liegen, werden wir dazwischen wieder die U-Bahn nutzen, die auch heute noch kostenlos ist.

Nach dem Frühstück fahren wir also wieder zum Hotelparkplatz von gestern. Wieder winkt uns der nette Parkplatzwächter auf einen Parkplatz, wir gehen die paar Meter zur U-Bahn-Station und sind schon bald am Olympiastadion.

Hier schauen wir uns die Schwimmhalle an, in der heute ganz normaler Schwimmbetrieb stattfindet, wir gehen in den Biodome und laufen ein bisschen auf dem Gelände hin und her.

Danach fahren wir mit einer Art Seilbahn auf den schräg stehenden Olympiaturm. Von hier oben hat man eine tolle Aussicht auf Montreal, auch wenn die Stadt auf Grund der Hitze heute unter einer Dunstglocke verschwindet.

Nach etwa einer Stunde haben wir genug gesehen, fahren wieder runter und gehen zu der Stelle, an der das olympische Feuer, die Ringe sowie das Treppchen der Olympischen Sommerspiele 1976 aufgestellt sind. Mal ganz oben auf dem Treppchen stehe kann man sich doch nicht entgehen lassen.

Am späten Mittag nehmen wir die U-Bahn zur anderen Seiter der Ile de Montreal. Hier wollen wir auf den Mont Royal, doch nach einem längeren Fußmarsch und einem ganzen Stück bergauf kapitulieren wir heute vor der Hitze. Es ist unglaublich schwül, wir sind nass geschwitzt und haben Kopfschmerzen. Da hilft auch das viele Trinken nicht mehr weiter.

Schweren Herzens beschließen wir, den Tag für heute abzubrechen und zurück zum Campingplatz zu fahren. Obwohl wir uns darüber im Klaren sind, bei jedem Kanadaurlaub niemals alles sehen zu können und immer irgendwo Abstriche machen müssen, fällt diese Entscheidung doch schwer. Vielleicht können wir den Besuch ja irgendwann mal nachholen

Den Abend lassen wir wieder am Pool ausklingen, bewegen uns möglichst wenig, lesen und faulenzen.
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17. Tag Montag, 31.07.2017              Fahrt nach Quebec

Die Nacht hat richtig gut getan und so sind wir ziemlich früh wieder ziemlich fit. Da Montreal unser „Umkehrpunkt“ auf der Strecke ist, geht´s heute nochmal zurück nach Quebec und wieder auf den gleichen Campground nach Levis.

Während wir frühstücken, wasche ich noch schnell eine Ladung Wäsche durch und stecke sie in den Trockner. Jetzt können wir mit sauberen Sachen weiterfahren.  Der Wagen wird von seinen Anschlüssen befreit und los geht’s Richtung Quebec City, wo wir nach knapp 3 Stunden Fahrzeit ankommen.

Wir hatten mit den Betreibern des Campgrounds ausgemacht, dass sie uns um 16 Uhr mit zur Fähre nach Levis nehmen würden, wenn sie die ersten Gäste vom Morgen wieder abholt. Um 21 Uhr würden sie uns dann mit den letzten Heimkehrern wieder zum Campingplatz bringen. So könnten wir den Abend in der Stadt verbummeln und dort essen gehen.

Soweit die Planung… als wir an der Fähre stehen und nach Quebec City übersetzen wollen, tut sich nichts mehr. Keine Fähre fährt und die Leute stehen am Terminal Schlange. Keiner weiß, was los ist und unsere Campground Betreiberin hat auch keine Gäste, die sie mit zurück nehmen kann. Von der anderen Seite kommt nämlich auch keine Fähre zurück. Nach längeren Hin- und Her ist klar, dass wir heute nicht mehr in die Stadt kommen: Auf der Laderampe ist ein Auto in Brand geraten und der Fähranleger ist nicht nutzbar. Somit bleiben auch die Gäste vom Morgen erst einmal in der Stadt zurück.

Wir fahren zurück zum Campingplatz und machen das Beste aus der Situation: Der Pool ist toll und die Zwangspause tut eigentlich auch ganz gut. Um 19 Uhr gehen wir anstatt in Quebec City im campgroundeigenen Restaurant essen. Ist fast dasselbe und auch richtig lecker.

So findet der eigentlich ganz anders geplante Tag doch ein schönes Ende und wie heißt es doch: „If the holiday goes as planned, it will not include any actual plans.“
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18. Tag Dienstag, 01.08.2017             Parc du Bic/Gaspesie

Wir nehmen Abschied von den Städten und fahren wieder aufs Land. Unsere Route streift die Gaspesie-Halbinsel und unser Ziel für heute ist der kleine Parc-du-Bic. Da wir die Fahrt noch für einen Einkauf bei Walmart unterbrechen, kommen wir nach gut drei Stunden Fahrzeit dort an. Es ist später Mittag, als wir uns am Visitor Centre anmelden. Direkt hier am Eingang liegt der Campingplatz für die größeren Wohnmobile. Er ist ziemlich trostlos- platter Asphalte direkt an der Straße und neben der Bahnlinie- und echt laut. Wir sind froh, den kleineren Campground Rioux weiter hinten durch gebucht zu haben. So nehmen wir Feuerholz mit und fahren ein paar Kilometer den Berg hoch und weiter in den Park hinein. Unser Stellplatz liegt wunderschön eingebettet zwischen Tannen und trotzdem sonnig. Sogar die Wäscheleine ist schon gespannt. Wir versorgen den Wagen und uns, erkunden dann die Sanitäranlagen. Die Toiletten sind o.k., aber die Duschen braucht man wirklich nicht. Naja, für einen Tag geht’s.

Da wir nur den einen Tag hier haben, ziehen wir direkt los, den oberen Teil des Parks zu erkunden. Zuerst kommen wir zum zweiten Visitor Centre. Hier gibt es neben einer kleinen Boutique ein winziges Cafe  sowie Tische und Bänke mit fantastischer Aussicht.

Hier oben starten verschiedene Wanderwege und wir entscheiden uns für die vier Kilometer entlang der Küste. Hier ist es wunderschön und wir könnten ewig weiterlaufen.

Am Ende unserer Tour stehen plötzlich zwei  Weißwedelhirsche vor uns. Ganz genüsslich fressen sie vor sich hin und lassen sich von uns überhaupt nicht stören.

Erst als die Sonne untergeht, kommen wir wieder zum Wohnmobil. Auch hier stehen in unserem „Vorgarten“ wieder Weißwedelhirsche. Die scheinen keinerlei Angst vor uns zu haben, trotzdem halten wir lieber etwas Abstand.

Bis wir unser Essen, Burger vom Grill, fertig haben, ist es längst dunkel. So essen wir beim Schein des Feuers, beobachten die Tiere um uns herum und fühlen uns einfach pudelwohl. Es wird fast Mitternacht, bis wir ins Bett fallen.


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19. Tag Mittwoch, 02.08.2017           Parc du Bic/Carleton-sur-mer/Gaspesie

Die Nacht war absolut ruhig und so wachen wir ausgeschlafen und erholt auf. Da die Sanitäranlagen hier etwas fies sind,  gibt es die morgendliche Wäsche heute im Wohnmobil. Die Haare waschen wir uns im Spülbecken, auch das geht mal und es ist sauber. Danach frühstücken wir wieder bei den kleinen Wachteln.

Der Park gefällt uns so gut, dass wir vor der Abfahrt noch etwas laufen wollen.

Da wir den Stellplatz bis 11 Uhr geräumt haben müssen, fahren wir mit Sack und Pack zum nahegelegenen Parkplatz und stellen den Wagen dort ab. Dann stehen wir nicht unter Zeitdruck und müssen uns nicht beeilen.

Vom Parkplatz aus sind es nur ein paar Meter bis zur Küstenlinie. Hier laufen wir eine ganze Zeit lang am Wasser entlang, genießen die Ruhe und schauen einer Familie zu. Die aus Treibholz ein Floss baut. Leider schwimmt es nicht wirklich.

Unterwegs finden wir diesen lustigen Stein. Die Zeichnung ist echt und nicht aufgemalt!

Nachdem wir bis zum frühen Nachmittag durch die Gegend laufen, müssen wir weiter, denn unser heutiges Ziel liegt am anderen Ende der Gaspesie und wir müssen noch 3 Stunden fahren. So kommen wir erst gegen Abend in Carleton- sur –Mer an. Der Campingplatz liegt auf einer Landzunge direkt im Wasser und ist von drei Seiten vom Meer umgeben. In der Mitte gibt es einen großen Spielplatz und einen Sportbereich mit Geräten, die Maya natürlich direkt ausprobieren muss.

Das Grillen gestaltet sich heute etwas schwierig, da der Wind immer wieder das Feuer aus weht. Wir kommen aber doch noch zu unserem Abendessen und gehen danach zum keinen Leuchtturm an der unteren Spitze des Campingplatzes. Hier sind heute Abend noch viele Leute unterwegs und genießen die frische Abendluft direkt am Wasser. Einige haben sich Klappstühle mitgenommen und schauen sich den Sonnenuntergang bei einem Glas Wein oder Bier an. Bis in die Nacht hinein hört man, wie sich die Menschen leise unterhalten und es liegt eine unglaublich gemütliche Stimmung über dem Platz, als wir ziemlich spät in die Betten fallen.


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20. Tag Mittwoch, 02.08.2017           Carleton-sur-mer/Gaspesie

Ich werde erst um kurz vor 8 wach und als ich Richtung Toilettenhäuschen gehe, liegt bereits eine Hitzeglocke über dem Campingplatz. Ich hätte nicht gedacht, dass es so direkt am Meer so warm werden könnte. Es weht kein Windchen, die Luft steht regelrecht und die ersten Menschen sind bereits im Wasser.

Maya geht am Kiesstrand joggen, Mike und ich gehen zu den Duschen. Die sind hier zwar etwas älter aber super sauber. Ziemlich lange lasse ich das Wasser über mich laufen, bevor ich zum Wagen zurückgehe und Frühstück mache.

Nachdem auch Maya vom Duschen kommt, frühstücken wir in aller Ruhe draußen mit Blick aufs Wasser. Ein großer Vorteil dieser Lage ist, dass auf dem gesamten Campingplatz  keine einzige Mücke zu finden ist und man in aller Ruhe einfach nur dasitzen kann. Das tun auch die Nachbarn links und rechts von uns.

Nach dem Frühstück ist es schon sehr später Vormittag und wir koppeln den Wagen ab, um zum Parc de Miguasha zu fahren. Hier soll es viele alte Steine und Fossilien geben, die wir uns anschauen wollen.

Nach einer knappen Stunde kommen wir am Besucherzentrum an, zahlen unseren Eintritt und machen uns auf den Weg zu Kliff.

Hier kann man direkt am Wasser verschiedene Gesteinsarten mit gut erhaltenen Fossilien drin finden.

Über zwei Stunden laufen wir an der Kliffkante entlang und in der Ferne grummelt es immer mal wieder. Die Hitze legt sich auch hier wie ein Schleier über den Strand und so beschließen wir, in den höher gelegenen Wald zu gehen. Hier werden auf einem drei Kilometer langen Rundweg die verschiedenen Epochen des Erdzeitalters mit Schautafeln erklärt und beschrieben.

Unsere Hoffnung war, im Wald etwas Kühle zu finden, die gibt es aber auch hier oben nicht. Stattdessen wird das Grummeln in der Ferne immer lauter und bleigraue Wolken ziehen auf. Wir gehen immer schneller, um noch vor dem Gewitter am Wohnmobil zu sein und am Ende laufen wir den Weg regelrecht ab. Als wir am Wagen ankommen, ist der Himmel schwarz-grau und immer wieder zucken Blitze über den Himmel. Froh, rechtzeitig angekommen zu sein, machen wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz.

Laut der Wetter-App gilt heute Abend eine Unwetterwarnung für unsere Gegend. Es soll schwere Gewitter mit Sturmböen geben. Noch sieht es hier aber ganz gut aus. In der Ferne ist Wetterleuchten zu sehen und wir entscheiden uns, doch noch draußen zu essen. Im Wohnmobil ist es uns nämlich zu heiß und auf Klimaanlage haben wir keine Lust, solange es draußen noch trocken ist.

Auf den Stellplätzen um uns herum denken die Leute scheinbar ähnlich, denn es sitzen noch ziemlich viele vor ihren Campern und esse zu Abend.

Während die Sonne untergeht, kommt starker Wind auf, die Böen werden immer heftiger und  Blitze zucken vom Himmel. Alle packen mit an, um Stühle, Tische und Vorzelte in Sicherheit zu bringen und in den jeweiligen Campern zu verstauen. Da es ja noch trocken ist, schaut sich ein Großteil des Platzes das aufziehende Gewitter an und es sieht wirklich spektakulär aus, doch als die ersten dicken Tropfen fallen, verschwinden alle nach drinnen. Anstatt des angekündigten Unwetters kommt ein typisches Sommergewitter mit  vielen Blitzen aber nur wenig Regen runter und nach einer Stunde ist alles wieder vorbei. Da es mittlerweile dunkel ist und sowieso alles nass ist, gehen wir zeitig ins Bett, hören den letzten Regentropfen zu, die aufs Dach prasseln und schlafen bald ein.
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21. Tag Freitag, 04.08.2017   Fahrt in den Kouchibouguac National Park

Nach einer wunderbaren Nacht liegt auch heute Morgen wieder die Hitze über Carleton-sur-Mer. Wir müssen leider weiter und so packen wir mal wieder zusammen. Noch eine erfrischende Dusche, Frühstück und weiter geht’s. Heute fahren wir nach New Brunswick, wo uns an der Staatengrenze eine Stunde geklaut wird. Ab hier ist auch alles wieder Zweisprachig ausgeschildert. Obwohl wir uns mit den Menschen in Quebec problemlos auf Englisch verständigen konnten und es auf jedem Campingplatz englischsprachiges Personal gab, bin ich doch froh, die Schilder wieder lesen zu können.  😉

Unser Ziel ist der Kouchibouguac Nationalpark und hier wollen wir für zwei Nächte bleiben. Direkt am Eingang werden wir auf die hohe Waldbrandgefahr hingewiesen, dürfen aber noch Feuerholz kaufen.

Unser Stellplatz auf dem riesigen Campingplatz liegt schön am Waldrand und wie überall in den Nationalparks merkt man die Größe des Platzes kaum, denn die einzelnen Plätze liegen großzügig voneinander entfernt und sind durch Bäume und Gebüsch voneinander getrennt. Allerdings macht irgendwas an unserem Platz richtig laut Krach.  Es ist ein ständiges Summen und ziemlich hohes Geräusch zu hören. Es dauert eine Weile, bis wir erkennen, dass diese Geräusche durch die Zikaden in den Bäumen verursacht werden. Bei den Tönen und der enormen Lautstärke müssten die eigentlich Hinterbeine aus Stahl haben.  Wir richten uns ein, ich spanne noch kurz die Wäscheleine, um die Handtücher von heute Morgen richtig zu trocknen und dann erkunden wir den Campingplatz. Nicht weit von uns weg gibt es einen kleinen Hafen, einen Fahrrad- und Kanuverleih sowie einen kleinen Laden mit Wäscherei. Hier bekommt man auch Passwörter fürs Internet. Das nutzen wir jetzt, um noch mal mit der Außenwelt in Kontakt zu treten.

Laut Broschüre soll der Kouchibouguac Park einen der schönsten Strände New Brunswicks haben und so machen wir uns auf den Weg dorthin. Die Entfernungen sind hier allerdings so groß, dass wir dafür den Wagen brauchen. Wir stellen den Wagen auf dem Parkplatz ab, verstauen Handtücher und Badesachen im Rucksack und ziehen los. Über einen Holzsteg geht es Richtung Strand. Die Landschaft hier ist wunderschön und unter unseren Füßen breiten sich Seegras und Wasser aus.

Feine Sandstrände sind in Kanada nicht allzu häufig zu finden und schon gar nicht von den Ausmaßen wie hier. Wir genießen den warmen Abend im Sand und wollen eigentlich noch ins Wasser. Das ist aber ziemlich kalt – laut Anzeige 14 Grad- und so beschränken wir uns darauf, mit den Beinen im Wasser herum zu stapfen. Außerdem gibt es hier ziemlich viele feuerrote Quallen.

Erst als die Sonne untergeht, fahren wir zurück zu unserem Stellplatz und machen unser Abendessen fertig. Wie so oft grillen wir Fisch und Gemüse.
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22. Tag Samstag, 05.08.2017 Kouchibouguac National Park

Nach einer ruhigen Nacht sind die Zikaden, wir nennen sie „Maschinentiere“, bei Sonnenaufgang wieder wach. Wir dann auch. Da  das Dusch- und Toilettenhaus ziemlich weit von unseren Stellplatz entfernt ist, dauert es eine ganze Weile, bis wir alle wieder zurück am Stellplatz sind. Wir bereiten das Frühstück zu, ich schneide Melone und stelle sie raus. Ich gehe nur ganz kurz ins Wohnmobil, um den Rest fürs Frühstück raus zu holen, da war das Eichhörnchen schon schneller. Es sitzt auf dem Tisch und klaut sich unsere Melone. Natürlich nicht, ohne vorher über alle Stücke in der Schüssel einmal drüber gelaufen zu sein. Dann gibt es heute halt keine Melone für uns. Das Eichhörnchen schimpft und verschwindet in den Bäumen.

Der Kouchibouguac Nationalpark hat viele mehr oder weniger lange Wanderwege, die wir heute abwandern wollen. Alle zusammen haben gerade mal eine Länge von etwa sieben Kilometern.

So machen wir uns nach dem Frühstück auf zum ersten Wanderweg. Alle Wege haben ein bestimmtes Thema, über welches auf Schautafeln informiert wird. Unser erster Weg geht durch den einheimischen Wald und auch hier sieht man die Folgen der langen Trockenheit: Die ersten Blätter färben sich bereits rot. Sieht aber toll aus.

Der zweite Wanderweg führt durch Marschland und Salzwiesen, der dritte geht wieder durch die Wälder. An vielen Stellen in ganz Kanada gibt es die „Red Chairs“, von denen aus man eine besonders schöne Aussicht hat oder die einfach an einer besonders schön gelegenen Stelle aufgestellt sind.

Am späteren Nachmittag haben wir sechs der sieben Wanderwege angelaufen. Der siebte ist der Weg zum Kelly´s Beach, wo wir gestern schon waren. Da wir ja aber alle Wege gehen wollten und der Weg zum Strand echt schön ist, kommen wir heute noch mal an hierher. Das Wasser ist mit 16 Grad etwas wärmer und heute gehen wir tatsächlich richtig rein. Außer uns sind noch viele andere Leute hier, die die Abkühlung am und im Wasser suchen.

Da wir heute keine Lust zum Kochen haben, holen wir unser Abendessen vom kleinen Kiosk beim Strandaufgang. Hier gibt es Holztische und Sitzbänke, so dass wir es uns hier bequem machen. Es gibt Poutine (Pommes mit Bratensauce und Mozarellastückchen), Hotdogs und Fish´n Chips.

Satt fahren wir zurück zum Campground. Direkt am Eingang steht folgendes Schild:

Damit wäre heute Abend sowieso nichts mehr mit grillen gewesen. Auf Grund der Trockenheit und Hitze darf kein Feuer mehr entzündet werden und der Campingplatz bleibt heute Abend dunkel.

Wir sitzen noch eine Zeit lang draußen, dann summt es um unsere Köpfe und die Mücken vertreiben uns nach drinnen.
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23. Tag Sonntag, 06.08.2017             Fahrt über Moncton nach Truro

Der heutige Tag ist wieder ein reiner Fahrtag. Manchmal werden die Strecken hier in Kanada  so lang, dass man sie irgendwo unterbrechen muss.

Um 11 Uhr müssen wir den Campingplatz im Kouchibouguac Nationalpark verlassen haben und so fahren wir am späten Vormittag Richtung Moncton. Hier kaufen wir erst mal beim Atlantic Superstore und bei Sobeys ein. Das hatten wir nämlich die letzten Tage vergessen, bzw. wir waren am letzten Walmart viele Kilometer vor dem Nationalpark vorbeigefahren und hatten die Ausfahrt verpasst. Jetzt sitzen wir auf den letzten Resten und brauchen dringend Nachschub. Nach unserem Einkauf fahren wir nach downtown Moncton zum Visitor Centre und lassen uns den Weg zum Magnetic Hill erklären. Hier sollen Autos durch eine optische Täuschung bergauf rollen und das wollen wir uns natürlich einmal ansehen.

Der Weg zum Magnetic Hill ist nicht weit und schon von weitem ist das Ausmaß der Vermarktung zu erkennen: Überall an der Straße stehen Werbeschilder für den Magnetic Hill Zoo, das Magnetic Hill Spaßbad, das eigene Hotel, den Freizeitpark und und und. Vor dem Parkplatz am Magnetic Hill hat sich bereits eine lange Schlange an Autos gebildet und das Anstehen vor dem eigentlichen Hügel scheint endlos zu dauern. Wir beschließen, erst einmal den normalen Parkplatz anzusteuern und uns das Spektakel zuerst ohne Auto anzusehen: Autofahrer  fahren einen Berg vorwärts ganz normal hoch, nehmen dann den Gang raus und lassen den Wagen rückwärts rollen. Der hat natürlich so viel Schwung drauf, dass er den kleineren Hügel am Ender der Straße wieder bergauf rollt. Also nix übernatürlich oder so, sondern eher ziemlich langweilig. Gut, dass wir die CAD 6 bisher nicht bezahlt haben.

Unser Weg führt uns weiter zum Hidden Hilltop Campground in der Nähe von Truro. Hier wollen wir heute übernachten und dann morgen zuerst zum Busker Festival nach Halifax und dann an die Eastern Shore weiterfahren.

Den Abend nutze ich noch zum Wäsche waschen und heute grillen wir mal nicht. Die Campsites liegen so dicht beieinander, dass man fast bei seinem Nachbarn sitzt und es ist nicht wirklich gemütlich. So verschwinden wir recht früh im Bett.
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24. Tag Montag, 07.08.2017              Busker Festival in Halifax

Da uns der Campingplatz nicht wirklich gefallen hat, fahren wir früh los und frühstücken bei Tim Hortons. Hier gibt es leckere Frühstücksburger mit Ei und Speck, Croissants, Muffins und Bagel. Dazu Kaffee und Kakao.

Im Vorfeld hatten wir bereits überlegt, wo wir den großen Camper parken können, wenn wir nach Downtown Halifax wollen und dann noch zu einer Großveranstaltung. Wir lassen den Wagen also etwas außerhalb auf dem Parkplatz der Halifax Mall stehen und nehmen den Bus in die Innenstadt. Das geht völlig problemlos und wir sind recht schnell da.

Das Busker Festival ist ein großes Comedyfestival in verschiedenen Städten mit verschiedenen Straßenkünstlern. Durch Zufall hatten wir es im letzten Jahr mitbekommen und waren ganz begeistert.

Viele, viele Menschen strömen bei bestem Wetter über die Uferpromenade, vorbei an Fressbuden, Schminkpavillons für die Kinder, Straßenmalern oder Musikern. Sogar Elvis lebt hier weiter.

Diese drei Jungs kommen aus Osteuropa und zeigen eine urkomische Mischung aus Comedy und Artistik.

Nachdem wir fast den ganzen Tag hier vertrödeln, fahren wir am späten Nachmittag noch anderthalb Stunden bis nach Murphys Cove. Unseren Campingplatz kennen wir schon vom letzten Jahr und wieder haben wir den tollen Stellplatz mit allerbester Aussicht direkt auf den Atlantik. Wir scheißen schnell das Feuer in der alten LKW- Felge an und genießen den Sonnenuntergang zum Abendessen. Wie bei Murphys üblich, endet der Tag am gemeinsamen Lagerfeuer. Hier werden Geschichten erzählt, es wird gesungen und Musik gemacht und wir kommen eigentlich viel zu spät ins Bett. Aber es ist sooo schön.


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25. Tag     Dienstag, 08.08.2017             Murphys Cove

Unser zweiter Regentag. Bereits am Morgen hören wir den Regen aufs Dach prasseln und da wir heute nichts Besonderes vor haben, gehen wir in aller Ruhe duschen und machen zum Frühstück Pancakes im Wohnmobil. Danach lesen wir eine Weile, hören Hörbücher und faulenzen.

Dieses Jahr hat Murphys Campground ein Problem mit der Frischwasserversorgung. Im Brunnen wurden Bakterien gefunden und so soll man das Wasser erst abkochen, bevor man es benutzt. Ein bisschen Wasser haben wir noch im Tank und da wir dachten, wir hätten einen Stellplatz mit Wasser und Strom, haben wir natürlich auch vorher nichts aufgefüllt. Wir möchten den Wasseranschluss unter den Voraussetzungen aber auch nicht anschließen und so machen wir uns auf die Suche nach einer sauberen Frischwasserquelle. Schließlich haben wir noch zwei Nächte auf diesem Campingplatz vor uns und sauberes Wasser wäre nicht schlecht.

Im Visitor Centre des nächstgrößeren Ortes fragen wir nach Möglichkeiten, unseren Tank mit Wasser aufzufüllen. Die Dame schickt uns zur Tankstelle. Hier haben sie zwar kein Frischwasser für uns, dafür hört ein anderer Kunde unser Problem und jetzt kommt wieder die kanadische Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft ins Spiel: Der Mann sagt, wir sollen ihm  einfach hinterherfahren, er wüsste eine Möglichkeit, wo wir Wasser bekommen könnten. Er fährt vor uns her zum örtlichen Krankenhaus, springt aus dem Auto und fragt in der Notaufnahme nach einem Wasseranschluss. Leider ist dieser schon vor Jahren dicht gemacht worden und so sind wir immer noch ohne Wasser. Der Mann ist ganz enttäuscht und bietet uns seinen privaten Wasseranschluss an. Leider schmeckt das Wasser bei ihm wohl sehr nach Eisen und so will er es erst noch woanders probieren. Er bringt uns zu einem anderen Campingplatz und fragt auch dort nach Wasser für uns. Hier sieht es erfolgsversprechend aus und während Mike noch nach dem Schlauch kramt ist der Mann auch schon verschwunden, bevor wir uns überhaupt bei ihm bedanken konnten.

Nachdem der Tank wieder voll ist, fahren wir zurück in den Ort, denn dort hatten wir einen Foodland Laden gesehen. Wir kaufen Kakao und Apfelkuchen für die Mikrowelle und suchen nach einem schönen Plätzchen, an dem wir den Nachmittag verbringen können. Diesen Ort finden wir im Taylorhead Provincial Park. Nach ein paar Kilometern hubbeliger Schotterpiste haben wir Angst um unser Geschirr, finden aber einen kleinen Parkplatz direkt am Wasser. Außer uns ist niemand hier. Wir  schmeißen den Generator an, machen uns heißen Kakao und backen den Apfelkuchen in der Mikrowelle auf. Das ganze genießen wir, während wir mit Blick aufs Meer viele Runden Uno spielen.

Erst am späten Nachmittag fahren wir zurück zum Campingplatz. Hier finden wir folgenden Aushang an den Toiletten vor:

An der Küste Nova Scotias wurden Portugiesische Galeeren gesichtet und angeschwemmt, weshalb man in diesem Küstenabschnitt nicht mehr schwimmen gehen soll. Hatten wir bei dem Wetter aber sowieso nicht vor.

Den Abend verbringen wir wieder faul im Wohnmobil und obwohl es so verregnet war, war der Tag ziemlich gemütlich.
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26. Tag Mittwoch, 09.08.2017           Taylor Head Provincial Park

Anderer Tag, anderes Wetter. Unser letzter richtiger Tag mit Wohnmobil ist angebrochen und den beginnen wir mit einem Frühstück in Wärme und Sonne.

Bevor wir morgen das Wohnmobil zurückgeben müssen, wollen wir heute nochmal in den Taylorhead Provincialpark. Mal sehen, was er bei gutem Wetter zu bieten hat. Direkt nach dem Frühstück fahren wir los und fahren diesmal die Schotterstrecke noch ein paar Kilometer weiter durch. Das Geschirr wird wohl auch heute halten. Am Ende gibt es zwei Parkplätze, wir stellen den Wagen ab und gehen los. Es ist wunderschön hier und zwischen kleinen Dünen gibt es einen Weg zum Strand.

Hier sieht es aus wie in der Karibik: Weißer Sand und türkisblaues Wasser vor blauem, wolkenlosem Himmel. Einige Leute sonnen sich im Sand, vor allem Kinder toben im Wasser und klettern auf den großen Felsblöcken herum. Wir ziehen die Schuhe aus und laufen durchs flache Wasser am Strand entlang, bis wir zu einem steinigeren Abschnitt kommen. Hier müssen die Schuhe wieder her.

Wir flitschen schon eine ganze Zeit lang Steine übers Wasser, als ein älteres Ehepaar in Menonitentracht zu uns kommt. Die beiden haben uns wohl schon eine Zeit lang beobachtet und sich mit uns gefreut, wenn ein Stein besonders lang übers Wasser geflogen ist.

Es ist bereits früher Nachmittag, als wir den Strand verlassen und Richtung Wald gehen. Hier scheint es einen schönen Wanderweg zu geben, doch sobald wir tiefer in den Wald kommen, ärgern uns die Mücken. Also nix wie weg hier.

Wir fahren zurück zum Campground, denn eigentlich müssen wir ja packen. Wir haben aber überhaupt keine Lust und so wird es früher Abend, bis wir unsere Siebensachen nach draußen vors Wohnmobil schleppen um sie zu sortieren und in die Taschen zu verpacken.

Mittlerweile haben wir Nachbarn auf dem Stellplatz neben uns bekommen: Eine Familie aus Bayern. Die sind auch am Ende ihres ersten Urlaubs durch Kanada angekommen aber ihnen hat es nicht gut gefallen. Ja, ein Urlaub im Wohnmobil in Kanada ist kein Urlaub im Hotel. Man muss es schon mögen, seine Komfortzone zu verlassen und sich auf ein einfacheres, beengteres Leben einzulassen. Dafür wird man mit atemberaubender Natur, wunderbaren Menschen und tollen Begegnungen belohnt.

Bis zum Einbruch der Dunkelheit haben wir alles verpackt, Mike macht ein letztes Mal den Grill an und ich räume die letzten Sachen aus den Schränken. Wir essen die Reste, die noch weg müssen, grillen die letzten Steaks und Kartoffeln und nehmen langsam Abschied.

Bis in die Nacht hinein sitzen wir wieder bei Mondschein mit anderen Gästen am Lagerfeuer.


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27. Tag Donnerstag, 10.08.2017       Abgabe Wohnmobil/ Halifax

Nach unserer letzten Nacht im Wohnmobil verlassen wir um 9 Uhr Murphys Campground und fahren etwa anderthalb Stunden nach Halifax. Bis 12 Uhr muss der Camper abgegeben sein und da wir gut in der Zeit liegen und noch nicht gefrühstückt haben, gehen wir, wie auch im letzten Jahr wieder zu Cora´s. Hier gibt es Pancakes, Waffeln, Bratkartoffeln, Eier, Obst, Speck, Würstchen und viele mehr. Sehr, sehr satt machen wir uns auf zu Fraserway. Dort angekommen räumen wir unsere Taschen aus dem Wagen und bringen übriggebliebene Lebensmittel zur Rezeption. Fraserway sammelt dort für die örtliche Tafel, nützliche Gegenstände werden auf einem Tisch für spätere Wohnmobilmieter bereit gelegt.

Die Abnahme ist schnell und unkompliziert, etwas später bringt uns ein Mitarbeiter wieder nach Downtown Halifax ins Hotel. Wir bleiben noch zwei Nächte im Cambridge Suites und beenden den Urlaub ganz langsam.

Am Nachmittag gehen wir wiedermal zur Waterfront und wundern uns über folgenden Aufzug:

Kadetten der kanadischen Marine stehen mit Fahnen Spalier, das Musikcorps spielt und am Steg stehen zwei Kanonen. Einer der vielen anderen Zuschauer erklärt uns, dass die Queen Mary 2 gleich in den Hafen einläuft, hier dreht und dabei mit Salutschüssen begrüßt wird. Das schauen wir uns natürlich an und es ist schon atemberaubend, mit welch einer Größe dieses Schiff alle anderen Schiffe hier überragt.

Das ganze Spektakel dauert fast zwei Stunden, mittlerweile ist es bereits Abend. Wir suchen uns was zu essen und setzen  uns damit auf die Dachterrasse vom Hotel. Wir spielen ein letztes Mal Uno und genießen den Sonnenuntergang über Halifax.

Nach den  Wochen der doch eingeschränkten Bademöglichkeiten, beschließt Maya, sich im Hotel in die Badewanne zu legen. Mike und ich wollen noch zu Maxwell´s Plum, einem Pub kurz um die Ecke des Hotels. Hier gibt es leckeres Bier, Kleinigkeiten zu essen und es läuft  das Spiel der Toronto Blue Jays gegen die New York Jankees. Wir haben zwar von Baseball wenig Ahnung und verstehen kaum die Regeln, das tut der Stimmung aber keinen Abbruch. Um 22 Uhr verschwinden wir zurück ins Hotel.


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28. Tag Freitag, 11.08.2017   Halifax

Die Nacht im „richtigen“  Bett war echt gut, die Badewanne am Morgen auch. Nach dem Frühstück mit Toast, Muffins, gekochten Eiern, Marmelade, Käse, Obstsalat, Kaffee und Tee wollen wir zum Fairview Friedhof. Hier liegt ein Teil der Opfer der Titanic Katastrophe begraben. Der Friedhof liegt etwas außerhalb und wir nehmen den Bus dorthin. Nach einem kurzen Fußweg kommen wir am Friedhof an. Der ist riesig und wir müssen erst mal nach den Titanic Gräbern suchen. Alle Gräber haben einen schlichten Stein und neben dem Namen der Person eine Nummer. Diese Nummerierung erfolgte in der Reihenfolge, in der die Leichen aus dem Wasser geborgen wurden. Einige Steine sind immer noch namenlos, die Person also nicht identifiziert.

Nachdem wir uns den Friedhof angeschaut haben, laufen wir durch eine Wohngegend zur Halifax Mall. Da es wieder richtig heiß ist, sind wir froh, uns dort abkühlen zu können. Wir bummeln durch die Läden und setzen uns im Untergeschoss hin, um was Kaltes zu trinken.

Am frühen Abend nehmen wir den Bus nach Downtown und bummeln noch eine Zeit lang am Wasser entlang. Mit einem leckeren Eis von Cows geht es den Boardwalk hoch und runter.

Unser Abendessen gibt es heute unten an der „Fressmeile“, danach verschwindet Maya im Zimmer, schaut Youtube und Mike und ich  gehen noch mal in den Pub.

Vor unserer letzten Nacht in Halifax packen wir noch ein paar Kleinigkeiten zusammen, schichten die Koffer etwas um und stellen alles für morgen bereit.
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29. Tag Samstag, 12.08.2017             Rückflug Halifax- Frankfurt

Heute geht’s nach Hause. Da unser Flug aber erst um 21:30 Uhr geht, haben wir noch alle Zeit der Welt. Nach dem Frühstück strecken wir uns noch mal auf dem Bett aus, lesen, surfen im Internet und faulenzen vor uns hin. Wir werden heute noch lange genug unterwegs sein und da wir erst um 13 Uhr aus dem Hotel raus müssen, nutzen wir die Zeit noch. Draußen ist es heiß und schwül und die ersten dicken Gewitterwolken ziehen auf. Um eins räumen wir unser Zimmer, können das Gepäck aber noch bis zum Abflug im Hotel lassen.

Noch ist es trocken und wir gehen zuerst  am Wasser entlang. Die Schwüle ist kaum noch auszuhalten und so verziehen wir uns in die Bücherei. Hier ist es schön kühl und wir kommen gerade noch rechtszeitig dort an. Draußen entlädt sich ein heftiges Gewitter und es schüttet wie aus Eimern. Wir sitzen bis 17 Uhr in der Bücherei, lesen, checken unseren Flug ein und dösen vor uns hin während es draußen heftigst gewittert. Dann geht’s zurück ins Hotel, wo wir unser Gepäck holen und auf ein Taxi zum Flughafen warten.

Nachdem wir das Gepäck abgegeben haben, holen wir uns noch was zu Trinken und setzen uns in den Wartebereich. Hier treffen wir unsere Stellplatznachbarn aus Bayern wieder. Die wollen heute Abend mit Air Canada über Toronto und London nach München. Leider wird ihr Flug gecancelt, das der Flieger aus Toronto wegen des Wetters nicht starten kann und somit auch nicht für den Rückflug in Halifax zur Verfügung steht. Jetzt geht’s ans Telefonieren, umbuchen, mit den Schalterbeamten sprechen… Zum Schluss gibt es noch einen Flug mitten in der Nacht, der wohl in Halifax starten soll.

Unser Flug startet pünktlich und um kurz nach halb zehn verlassen wir kanadischen Boden. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt gewusst, was für ein Flug uns erwartet, wäre ich wahrscheinlich nicht in den Flieger eingestiegen: Über Neufundland fängt das Flugzeug mehr und mehr an zu wackeln. Das kennen wir schon aus den letzten Jahren, über Neufundland scheint es immer unruhig zu werden. Doch die Heftigkeit des Schaukelns und Wackelns ist dieses Mal anders. Der Service wird eingestellt, alle müssen ihre Sitzlehnen senkrecht stellen und die Tischchen hochklappen. Es schaukelt und wackelt und die ersten Leute werden unruhig. Der Kapitän startet eine Durchsage: „Wir erreichen einen Bereich mit instabilen Luftmassen, es wird noch etwa 30 Minuten dauern, dann haben wir es überstanden. Machen Sie sich keine Sorgen, das Flugzeug ist für solche Turbulenzen gebaut und hält das aus.“

Im Flugzeug herrscht mittlerweile eine gespenstische Ruhe. Ich weiß genau, wann die halbe Stunde vorbei ist, nur leider lässt das Wackeln überhaupt nicht nach. Es wird eher noch schlimmer. Draußen vor den Fenstern schwingen die Tragflächen so stark auf und ab, dass das Flugzeug eigentlich wie ein Vogel fliegen müsste. Der Pilot sieht sich genötigt, uns mitzuteilen, dass es wohl doch noch eine Weile dauern wird. Mittlerweile schreien die Kinder, die Erwachsenen sind stumm, einige halten sich über den Gang weg an den Händen. Viele sind mit den braunen Papiertüten beschäftigt. Ich warte ja sowieso immer auf den Absturz und ich habe jetzt so mit meiner Angst zu tun, dass mir nicht einmal mehr übel ist. Ich will hier einfach nur raus.

Nach knapp zwei Stunden lässt das Schaukeln nach, es wird ruhiger.  Schnell nimmt der Kabinenservice seine Arbeit wieder auf, verteilt Getränke und saubere Tücher. Bis nach Reykjavik geht der Flug ruhig weiter, doch so ganz schadlos scheinen wir die Turbulenzen nicht überstanden zu haben: Am Flughafen in Reykjavik erwarten uns viele gelbe Blitzlichter, wir rollen gar nicht bis zum eigentlichen Flugfeld sondern fahren direkt zum Reparaturhangar durch. Hier steigen wir alle aus und werden mit Bussen zum Flughafengebäude gebracht.

Der zweite Teil des Fluges vergeht zum Glück absolut ruhig, nur beim Landeanflug in Frankfurt sackt die Maschine kurzfristig ziemlich unsanft ab. Die Menschen an Bord sind noch so nervös, dass man ein hörbares Einatmen vernimmt, die Frau hinter uns schreit kurz auf. Kurz darauf setzen wir auf der Landebahn auf und haben es geschafft. Kurzfristig schwöre ich mir, so schnell in kein Flugzeug mehr zu steigen, diese Vorhaben löst sich aber bereits auf der Autobahn in Luft auf: So schnell scheint man ja doch nicht abzustürzen.

Jetzt noch Koffer holen, zum Parkhaus und ab nach Hause. Um 17 Uhr kommen wir geschafft nach einer Nacht ohne Schlaf zu Hause an, halten uns den Rest des Tages irgendwie wach und verschwinden um 19 Uhr in den Betten.
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