Kanada 2016

Sommer 2016 in Kanada

Drei Wochen mit dem Wohnmobil durch Nova Scotia, Cape Breton und Prince-Edward-Island

  1. Tag Samstag, 09.07.16 Flug Frankfurt-Reykjavik-Halifax
  2. Tag Sonntag, 10.07.16 Halifax
  3. Tag Montag, 11.07.16 Abholung Wohnmobil bei Fraserway, Fahrt über Mahone Bay zum Kejimkujik- Nationalpark (Jeremy´s Bay Campground)
  4. Tag Dienstag, 12.07.16 Kejimkujik- Nationalpark
  5. Tag Mittwoch, 13.07.16 Fahrt über Digby Neck nach Digby (Dunromin Campground)
  6. Tag Donnerstag, 14.07.16 Fahrt zum Blomidon Provincial Park
  7. Tag Freitag, 15.07.16 Blomidon Provincial Park
  8. Tag Samstag, 16.07.16 Fahrt nach Prince- Edward- Island (KOA Campground Charlottetown)
  9. Tag Sonntag, 17.07.16 Cavendish (PEI)
  10. Tag Montag , 18.07.16 Charlottetown
  11. Tag Dienstag, 19.07.16 Fahrt nach Cape Breton (Inverness Beach Village)
  12. Tag Mittwoch, 20.07.16 Inverness Beach Village
  13. Tag Donnerstag, 21.07.16 Fahrt über Pleasant Bay nach Dingwall (Hideaway Campground)
  14. Tag Freitag , 22.07.16 Fahrt nach Ingonish (Broad Cove Campground)
  15. Tag Samstag, 23.07.16 Fahrt über Baddeck Richtung Antigonish (High Class Campground)
  16. Tag Sonntag, 24.07.16 Fahrt über Sherbrooke nach Murphys Cove
  17. Tag Montag , 25.07.16 Murphys Campground
  18. Tag Dienstag, 26.07.16 Fahrt über Martinque Beach nach Halifax (KOA Halifax West)
  19. Tag Mittwoch, 27.07.16 Abgabe Wohnmobil, Halifax
  20. Tag Donnerstag, 28.07.16 Halifax, Flug nach Reykjavik
  21. Tag Freitag , 29.07.16 Reykjavik
  22. Tag Samstag, 30.07.16 Golden Circle-Tour
  23. Tag Sonntag, 31.07.16 Flug Reykjavik- Frankfurt

 

 

 
1. Tag Samstag, 09.07.16
Morgens um 9 Uhr fahren wir los Richtung Frankfurt. Unser Flieger geht um 14 Uhr. Wir haben uns dieses Mal für Hin- und Rückflüge mit icelandair entschieden, was für uns auf dem Hinflug einen kurzen Stop in Reykjavik bedeutet. Auf dem Rückflug wollen wir dann noch 2 Tage dort bleiben und uns die Stadt anschauen.

Die Fahrt nach Frankfurt verläuft am ersten Tag der Sommerferien natürlich nicht ganz staufrei und so kommen wir erst eine halbe Stunde später wie abgemacht an der schon vorher gebuchten Tiefgarage an. Hier soll unser Auto die nächsten 3 Wochen auf uns warten. Der Airport- Shuttleservice holt uns ab, sammelt auf dem Weg zum Flughafen noch eine weitere Familie ein und setzt uns alle kurze Zeit später an Terminal 1 ab. Wir steigen auch brav aus und bemerken zu spät, dass wir ja zum Terminal 2 müssen. Egal so lernen wir auch mal den Sky-Train kennen, der die beiden Terminals miteinander verbindet. Die Fahrt ist kostenlos und wenige Minuten später sind wir da, wo wir hin wollten. Die Schlange vor dem icelandair- Schalter ist übersichtlich und so sind wir recht schnell unser Gepäck los. Die Dame beim Check- In fragt uns noch, ob wir ein Samsung Galaxy S7 dabei hätten-das müssten wir vorher abgeben. Nein, haben wir nicht, alles ok. Wir gehen noch etwas durch den Flughafen, kaufen Zeitschriften und essen noch kurz was. Dann geht es auch schon zum Security-Check. Diesmal läuft alles glatt, keiner von uns drei piepst, wir sind schnell durch. Die Wartezeit bis zum Boarding verbringen wir mit Lesen und Beobachten das Treiben auf dem Rollfeld. Dann werden die Sitzreihen aufgerufen, die nacheinander ins Flugzeug einsteigen. Unsere Reihe steigt als allerletzte ein, was sich als sehr praktisch erweist: Niemand drängelt mehr an einem vorbei und man kann sich ganz in Ruhe einrichten. Der Flug nach Reykjavik ist mit 3,5 Stunden angegeben, nach 3:10 Stunden stehen wir nach einem ruhigen Flug bereits auf isländischem Boden.

Der Landeanflug ist atemberaubend, die Landschaft wunderschön und als wir auf dem Rollfeld aussteigen kommt uns herrlich frische, kühle Luft entgegen. Mit dem Bus werden wir zum Flughafen gebracht. Der ist so klein und übersichtlich, dass er schnell erkundet ist. Das Gepäck geht automatisch weiter und so müssen wir uns um nichts kümmern. Nach 1,5 Stunden geht es weiter. Nochmal 4,5 Stunden Flug bis nach Halifax. Auch der verläuft sehr ruhig und um 19:30 Uhr Ortszeit landen wir in Halifax in Nova Scotia. Auch dieser Flughafen ist klein und wir sind schnell beim Immigration Officer. Der ist sehr freundlich (kein Vergleich zu Toronto letztes Jahr) und nach ein paar Fragen stempelt er unsere drei Pässe ab. Jetzt zum Gepäck. Auch das kommt schnell  und wir können weiter. Vor dem Flughafen suchen wir ein Taxi, das uns nach Downtown Halifax  bringt. Die Fahrt dauert ca. 45 Minuten und so langsam macht sich Müdigkeit breit. Hier ist es zwar erst 21 Uhr, mein Körper „rechnet“ aber noch mit 2 Uhr in Deutschland.

Für die ersten 2 Nächte haben wir ein Zimmer im „Cambridge Suites“ gemietet. Die Dame an der Rezeption ist sehr nett und die Formalitäten sind schnell erledigt. Unser Zimmer besteht aus einem Queensize Bett und einem ausziehbaren Doppelsofa. Wir machen uns nur noch Bett- fertig und verschwinden unter der Decke. Gute Nacht!
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2. Tag Sonntag, 10.07.16
Der Tag beginnt früh. Durch die Zeitumstellung sind wir schon vor 6 Uhr wach. Aber das Badezimmer hat eine Badewanne und so lege ich mich erst mal schön ins warme Wasser- das tut gut. Der „Rest“ meiner Familie dreht sich noch einmal um und döst vor sich hin. Um 7:30 Uhr gehen wir zum Frühstück runter. Für Nordamerikanische Verhältnisse ist das gar nicht schlecht: Es gibt Kaffee, Tee, Milch, 3 Sorten Saft, Müsli, verschiedene Toastsorten, seeehr hart gekochte  Eier, Käse, Marmelade, Obst und ein Waffeleisen, mit dem man sich riesig große Waffeln selber machen kann. Dazu gibt es Erdbeerkompott.

Nach dem Frühstück ziehen wir uns warm an, denn es ist richtig kalt draußen und leider nieselt es immer wieder. Der Himmel ist wolkenverhangen, als wir uns auf den Weg zum Citadell Hill machen. Den kann man von unserem Hotelfenster aus sehen und wir sind in  3 Minuten zu Fuß am Eingang. Die Zitadelle ist eine alte Verteidigungsanlage der Stadt Halifax und hat enorme Ausmaße. Wenn man über das Gelände geht, sieht man die sternförmige Form, die die Zitadelle aus der Luft hat, gar nicht. Man kann oben auf den Wallanlagen spazieren gehen und kommt so an den 8 „Zacken“ des Sterns vorbei. Hier oben stehen alte Kanonen und man hat einen schönen Ausblick auf die Stadt. Da es leider stärker anfängt zu regnen, besichtigen wir das Militärmuseum, welches auf dem Gelände der Zitadelle in einem der vielen alten Häuser untergebracht ist. Mit einem Mal kommt ein Angestellter angelaufen und sagt uns, dass wir jetzt unbedingt nach draußen gehen sollten- gleich käme der „große Knall“. Wir sehen einige Männer in originaler Uniform zu einer der Kanonen gehen und kurze Zeit später erschüttert ein ohrenbetäubender Knall die Stadt. Die Zitadelle ist in Rauch gehüllt, der sich nur langsam wieder lichtet. Diese Spektakel, so erfahren wir, veranstalten die hier jeden Tag um 12 Uhr mittags. Früher konnten so die Schiffe, die weiter unten im Hafen lagen, ihre Uhren richtig einstellen.

Apropos weiter unten… Halifax ist an einen Hang gebaut und die Straßen sind ganz schön steil. Wir laufen bergab zur Waterfront und gehen ein Stück am Wasser entlang. Wir stoßen auf ein interessantes grünes Gefährt, den „Harbour-Hopper“. Mit diesem Amphibienfahrzeug, welches für den Vietnamkrieg gebaut wurde, werden hier Stadtrundfahrten angeboten. Wollen wir natürlich machen. Das dachten sich aber auch schon andere und so müssen wir 2 Stunden warten, bis wir  losfahren können. Wir stöbern erst mal durch die Souvenirläden an der Waterfront, erstehen einen Hoodie und 2 T- Shirts und suchen uns was zu essen. Mit einem Lobster- Roll (Hummerbrötchen), einer Portion Poutine (Pommes mit Käse und dicker, brauner Sauce) und einem Stück Pizza setzen wir uns an einen der vielen Tische direkt ans Wasser. Wir beobachten die Schiffe auf dem Wasser, verscheuchen ein paar Möwen und genießen den trockenen Moment. Es ist richtig schön hier!

Mit dem Harbour-Hopper fahren wir erst mal durch die Straßen von Halifax. Leider hat es wieder angefangen zu regnen und auch das kleine Dach des ansonsten offenen Fahrzeuges hält das Wasser nicht ab. Wir fahren die Straße hoch und drehen noch eine Runde über den „Citadell Hill“. Während der Fahrt erzählt uns ein netter Mann dieses und jenes über Halifax. Unter anderem diese schöne Geschichte: „Vor ein paar  Jahren fand hier in Halifax der G8- Gipfel statt. Die anwesenden Staatsmänner und -frauen saßen bei einer wichtigen Besprechung, als um 12 Uhr mittags die Kanone auf der Zitadelle gezündet wurde und der Knall natürlich in der ganzen Stadt zu hören war. Sofort lief der Secret- Service los und suchte nach der Ursache der „Bombenexplosion“ und wollte schon den amerikanischen Präsidenten in Sicherheit bringen… Man hatte schlichtweg vergessen, die Sicherheitsleute über den täglichen Knall zu informieren.“

Nach der Fahrt durch die Stadt geht die Stadtrundfahrt weiter Richtung Hafen. Hier fährt der Wagen einfach mit Schwung ins Wasser und dreht noch eine Runde durch den Hafen von Halifax. Vom Wasser aus hat man einen schönen Blick auf die Stadt.

Der Nachmittag vergeht ziemlich schnell und da der Regen immer noch anhält, suchen wir ein trockenes Plätzchen zum Abendessen. Direkt um die Ecke von unserem Hotel  finden wir einen Pub. Trockenheit, Wärme und gute Stimmung empfangen uns drinnen und wir suchen uns einen Platz am Fenster. Als der Kellner kommt und wir die Getränke bestellen wollen, schaut er unsere Tochter Maya an und fragt: „Is she 19?“ Antwort: „No, she´s 14.“ Daraufhin müssen wir den Laden leider wieder verlassen (kein Aufenthalt von Minderjährigen in einem Lokal, in dem Alkohol ausgeschenkt wird) und stehen wieder im Regen. Seit letztem Jahr wissen wir, dass in Kanada ein Tim Hortons niemals weit weg ist und Kinder auch mit rein dürfen. So holen wir uns dort noch etwas zu Essen, gehen dann Richtung Hotel und auch schnell ins Bett.
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3. Tag Montag, 11.07.16
Wir frühstücken noch einmal im Hotel und dann steht auch schon der Mann von Fraserway vor der Tür, um uns und eine andere Familie aus Köln zur Vermietstation zu bringen. Die ist etwas außerhalb und die Fahrt dauert ca. 30 Minuten.

Das Ausfüllen der ganzen Papiere geht recht schnell, danach zeigt uns eine Mitarbeiterin wieder alle Klappen, Hebel und  Knöpfe am Wohnmobil. Als ihr auffällt, dass wir  zum 2. Mal bei Fraserway mieten, bringt sie uns noch eine

Fleecedecke und eine Trinkflasche. Beides können wir am Ende mit nach Hause nehmen. Sehr nett.

Der erste Weg führt uns zu Walmart.

Dort kaufen wir neben Lebensmitteln und Getränken auch gleich ein Grillrost und Insektenschutzmittel. Der Einkauf dauert eine gute Stunde, dann geht es auf den Highway Richtung Süden. Wir haben uns entschieden, Mahone Bay und Lunenburg anzusehen und so fahren wir kurz vor Mahone Bay vom Highway ab und suchen einen Parkplatz in dem Örtchen. Der liegt direkt vor den berühmten drei Kirchen am Wasser. Mittlerweile ist es richtig warm und sonnig und so bummeln wir ein wenig an den vielen bunten Holzhäusern vorbei uns schauen und die selbstgemachten Handwerksarbeiten in den Shops an. Am Wasser geht der Weg zurück zum Wohnmobil. Der kleine Ort lohnt auf jeden Fall einen Abstecher und ist einen Besuch wert.

In Lunenburg ist es so voll, dass wir kaum einen Parkplatz für unseren Wagen finden und so beschliessen wir, hier nur durchzufahren und auf direktem Weg zum Kejimkujik- Nationalpark zu fahren. Unser Stellplatz für die nächsten 2 Nächte liegt auf dem einzigen Campground im Park- Jeremy´s Bay Campground. Der Campground ist riesengroß, die einzelnen Stellplätze sind großzügig bemessen. Es gibt Plätze mit Stromanschluss oder unserviced places. Für den gesamten Campground gibt es ein Duschhaus, Wasch- und Toilettenhäuschen sind überall mit kurzen Wegen erreichbar.

Wir schließen unser Wohnmobil an die Stromversorgung an und machen uns auf den Weg, den Campground zu erkunden: Ganz schön viel los hier und trotzdem ist es nicht besonders laut. Unser Stellplatz liegt nur wenige Meter vom kleinen Sandstrand entfernt und da es ziemlich warm geworden ist, führt unser Weg erst einmal dort hin. Das Wasser ist glasklar und es sind schon einige Leute am Baden.

Mittlerweile ist es früher Abend und der kleine Hunger meldet sich. So wie in Kanada fast überall üblich, verfügt auch unser Stellplatz über einen Grill und so bekommen wir heute Abend lecker Fleisch, Kartoffeln und Maiskolben. Danach machen wir uns noch einmal auf den Weg am Wasser entlang. Mit einem Mal bemerkt mein Mann eine Eule mit ihrem Kleinen im Baum. Da er dort wie angewurzelt stehen bleibt und die beiden beobachtet, fragt ein kanadisches Ehepaar, was es denn hier zu sehen gäbe. Als Mike ihnen die Eule zeigt, sind sie ganz begeistert und bedanken sich später, dass man so einen schönen Augenblick mit ihnen geteilt hätte.

Der Abend klingt am Feuer aus, wir hören noch etwas den Geräuschen rundherum zu und schlafen dann die erste Nacht im Wohnmobil.

 
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4. Tag Dienstag, 12.07.16
Heute verbringen wir den  ganzen Tag im Kejimkujik- Nationalpark. Die Sonne scheint und es ist richtig heiß geworden. Noch wissen wir nicht, dass uns dieses tolle Wetter bis zum Ende des Urlaubs begleiten wird. In kurzen Hosen und T-Shirt frühstücken wir draußen und ein Squirrel leistet und Gesellschaft. Nach dem Frühstück überlegen wir, was wir bei dem heißen Wetter anfangen und kommen auf die Idee, ein Kanu zu mieten und damit was umher zu paddeln. Der Kanuverleih befindet sich zwar im Park aber bei den riesigen Entfernungen müssen wir dort trotzdem mit dem Auto hinfahren. Also stöpseln wir unser Wohnmobil wieder am Stellplatz ab und fahren zu „Jake´s´Landing“. Hier befindet sich der einzige Kanuverleih des Nationalparks. Wir stellen den Wagen auf dem Parkplatz ab und laufen zur Vermietstation. Bei dem guten Wetter haben sich das auch schon andere gedacht und die Schlange vor dem Verleih ist dementsprechend lang. Kanus gibt es erst dann wieder, wenn Leute mit ihnen zurück kommen und das kann 2 Stunden dauern. Wir beschließen zu warten, setzen uns auf einen der Holzstege und lassen die Füße ins kühle Nass hängen. Das tut gut und schön ist es hier auch noch. Die Wartezeit vergeht schnell und wir werden aufgerufen: Es ist ein Kanu für uns frei. Wir bekommen Schwimmwesten (ohne die darf keiner aufs Wasser), Paddel und eine Karte, auf der die verzweigten Seitenarme des Kejimkujik Lakes eingezeichnet sind. Der See ist riesig und damit man sich nicht verfährt, sind die Bojen in regelmäßigen Abständen durchnummeriert. So findet man immer wieder zurück.

Wir paddeln los. Erst in einen Seitenarm, dann auf den offenen See hinaus. Hier ist es ganz schön windig und das Kanu schaukelt hin und her. Das Paddeln wird ganz schön anstrengend, macht aber unglaublich Spaß.

Nachdem wir das Kanu wieder abgegeben haben, gehen wir noch zu einem Aussichtsturm. Der Weg ist nicht weit und führt auf Holzstegen durch den Wald. Beim Aussichtsturm angekommen bemerken wir, dass der kaum höher ist als die umliegenden Bäume und so sehen wir eben auch nicht viel. Egal- der Spaziergang war schön.

Abends am Feuer merkt Mike erst, dass er sich für einen Tag auf dem Wasser nicht genug eingecremt hatte. Seine Beine sind knallrot und brennen. Ab jetzt achten wir besser auf unseren Sonnenschutz!
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5. Tag Mittwoch, 13.07.16
Wir verlassen den Kejikujik- Nationalpark und fahren Richtung Digby. Dort kaufen wir erst noch beim Atlantic Superstore ein. Weiter geht der Weg nach Digby Neck. Auf der schmalen Landzunge fährt man immer an der Küste der Bay of Fundy entlang und erkennt gut die Auswirkungen des enormen Tidenhubs.

Nach etwa 40 Minuten erreichen wir die 1. Fähre, die nach Long Island übersetzt. Eigentlich würden wir gerne weiterfahren, aber durch den niedrigen Wasserstand liegt die Fähre derart tief im Wasser, dass wir Bedenken haben, mit dem Wohnmobil auf die Fähre zu fahren. Die Gefahr mit dem langen Überhang des Wohnmobils aufzusetzen hält uns davon ab. Wir fahren also wieder zurück, genießen die schöne Landschaft und erreichen nachmittags den „Dunromin Campground“ bei Annapolis Valley. Es ist richtig heiß und wir haben keine Lust mehr, uns den schönen Ort anzusehen. Machen wir morgen. Jetzt richten wir uns erst einmal für eine Nacht auf dem Campground ein. Der erste Stellplatz gefällt uns nicht, kein Problem, wir können auf einen anderen umziehen. Der Wagen wird angeschlossen und Maya und ich springen in den Swimmingpool. Das kalte Wasser ist super heute. Danach werfen wir den Grill an und Maya klettert noch über die Felsen Richtung Wasser.

Nach dem Abendessen wirft Mayas Haut plötzlich Blasen und bekommt Handtellergroße rote, juckende Pusteln. Wir schmieren erst mal Fenistil drauf und es wird besser. Aber nur kurz. Gegen 23 Uhr ist der Ausschlag schlimmer geworden, Maya ist kalt und sie fängt an zu zittern. Nicht allzu weit vom Campground entfernt gibt es eine Notaufnahme, wir steckern den Wagen von allen Anschlüssen ab und fahren dort hin. Im emergency room  erwarten uns eine Krankenschwester und ein Rettungssanitäter. Sie begutachten Mayas Ausschlag und sind sich einig, dass sie wohl an irgendeine Pflanze gekommen ist (poisen ivy war es wohl nicht). Sie bekommt ein Anti-Allergikum und wird eine Zeitlang beobachtet. Irgendwann fragt der Rettungssanitäter mit einem herrliche Akzent: „Hallo , wie geht´s?“ Einer seiner Arbeitskollegen ist wohl Deutscher und er hat ein paar Wörter aufgeschnappt. Es folgt ein sehr nettes Gespräch und wir bekommen Reisetipps aus erster Hand („Ihr müsst da hin fahren. Da sind die Einheimischen und nicht nur Touristen“). Wir bekommen weitere Allergietabletten mitgegeben und sollen uns morgen in einer pharmacy noch andere Tabletten holen. Gegen 1:30 Uhr verlassen wir die Notaufnahme um einige Reisetipps reicher und 970CAD ärmer. Der allergische Ausschlag soll uns noch knapp 2 Wochen begleiten. Wieder am Campground angekommen gehen wir nur noch ins Bett.
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6. Tag Donnerstag, 14.07.16
Am nächsten Morgen ist Maya durch die Tabletten und den wenigen Schlaf enorm müde. Wir gehen im kleinen Campground-Restaurant frühstücken und genießen hausgebackenes Brot mit Spiegeleiern. Nebenher stecke ich die Sachen, mit denen Maya gestern Pflanzenkontakt hatte in die Waschmaschine und danach in den Trockner. Um 11 Uhr verlassen wir den Campground.

Unsere Strecke heute ist nicht sehr weit. Unterwegs kaufen wir nochmal ein und halten an der pharmacy

Danach besuchen wir Port Royal. Die ursprünglich von den Franzosen 1605 errichtete Siedlungsanlage wurde von den Briten zerstört und von der Kanadischen Regierung 1939-41 wieder aufgebaut. In der hölzernen Anlage kann man wunderbar die Geschichte der ersten europäischen Siedler kennenlernen. Wir besuchen die einzelnen Häuser, schauen uns Handarbeitstechniken an, die von Männern und Frauen in Originalkostümen vorgestellt werden und genießen den wunderschönen Ausblick auf die Bay of Fundy.

In den nächsten beiden Tagen wird der Blomidon Provicial Park unser Zuhause sein. Der Weg zum Campground führt im letzten Stück steil bergauf und wir sind froh, dass uns kein anderes Wohnmobil entgegen kommt. Der Campground ist unserviced, was bedeutet, dass wir weder Strom noch Wasser haben. Die Stellplätze sind riesig und liegen entweder auf der Wiese oder im Wald unter Bäumen.

Unser Stellplatz liegt auf der Wiese in erster Reihe hoch über der Bay of Fundy:

Nachbarn kann man nur erahnen und direkt neben uns beginnt der Wald. Hier gibt es verschiedene Wanderwege und wir probieren mal einen aus. Auf Schildern wird vor Kojoten gewarnt- man soll nicht alleine gehen und immer einen dicken Stock bei sich tragen. OK, machen wir. Gegen Abend wird es windig und kalt. Da Maya über ihrer Haut keine lange, scheuernde Hose anziehen kann tut die geschenkte Fleecedecke gute Dienste und hält schön warm. Wir grillen mal wieder, danach verziehen Maya und ich uns ins Wohnmobil. Mike bleibt noch eine ganze Zeit lang draußen und genießt die Ruhe und Einsamkeit. Als ihm aus dem Gebüsch 2 Augen entgegenleuchten kommt er dann auch lieber rein.


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7. Tag Freitag, 15.07.16
Als wir morgens aus dem Fenster sehen, sehen wir erst mal gar nicht. Über Nacht ist Nebel aufgezogen und man kann kaum die Hand vor Augen sehen. Außerdem ist es recht kalt. Auf dem Weg zum Waschhaus müssen wir den Weg regelrecht suchen. So einen Nebel habe ich selten gesehen.

Nach einer warmen Dusche frühstücken wir heute mal im Wohnmobil. Es gibt Cornflakes mit Milch, Toast, Ernussbutter und Käse. Dazu heißen Tee und Kakao. Lecker!

Wir spielen einige Runden Uno und Kniffel und warten auf besseres Wetter. Und das kommt schneller als erwartet.

Am späten Mittag ist es wieder sonnig und heiß. Unterhalb des Campgrounds gibt es einen Strandzugang und eine Picknick-Area. Da wollen wir hin. Also alles im Wagen verstauen und los gehts.

Der Strand ist kein Sandstrand sondern roter Meeresboden. Es ist gerade Ebbe und über eine lange Holztreppe geht es abwärts. Das Meer hat sich so weit zurückgezogen, dass wir recht lange über den roten Boden laufen, bevor wir am Wasser ankommen. Außer uns sind noch viele andere Leute unterwegs aber auf Grund der enormen Größe wirkt es nicht voll. einige Leute graben mit Schaufeln im Boden rum und tragen Eimer  mit sich. Mike ist neugierig und fragt einen Mann, was er denn da macht. „Clam digging“ lautet die Antwort. Die graben nach einer bestimmten Muschelsorte, die bei Ebbe knapp unter der Oberfläche im Schlamm sitzt und die gekocht wohl hervorragend schmeckt. Einige Familien haben sich direkt mit mehreren Spaten bewaffnet und sammeln fleißig. Das Wasser ist herrlich warm und wir gehen so weit es die kurzen Hosen zulassen rein. Um unsere Füße wimmelt es vor kleinen Krebsen, Garnelen und kleinen Fischchen.

Oben an der Treppe waren die Gezeiten angeschlagen und wir gucken immer mal wieder auf die Uhr. Der Tidenhub beträgt hier 12 Meter und die Holztreppe ist der einzige Aufgang nach oben . Langsam machen sich auch die anderen Menschen auf den Rückweg vom Wasser. Bis zur Treppe ist ja noch was zu laufen. Oben angekommen erwischen wir einen der 4 Picknicktische, essen Kirschen und spielen Karten.

Am frühen Abend fahren wir wieder zu unserem Stellplatz. Da unser Feuerholz vom Platz verschwunden ist, fällt das Grillen heute mal aus.
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8. Tag Samstag, 16.07.16

Heute steht ein reiner Fahrtag an. Wir wollen nach Charlottetown auf Prince-Edward-Island (PEI). Um 10:00 Uhr verlassen wir den Blomidon Provincial Park wieder bei Nebel. Die Strecke nach Wolfville ist kurvenreich und nachdem sich die Straße von der Küste abwendet recht eintönig.

Wolfville ist ein schönes kleines Städtchen mit einer kleinen Universität. Viele Leute halten sich heute vormittag draußen auf, sitzen in den Cafes und genießen das warme Wetter. Der Ort lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Wir tanken bei der ersten Gelegenheit und fahren dann auf den Highway. Hier gibt es nicht viel zu sehen und so fahren wir in einem durch bis wir zur Confereration- Bridge kommen, die Prince-Edward-Island mit Nova Scotia verbindet.

Jetzt fahren wir also auf die kleinste Provinz Kanadas. Fährt man nach PEI rein, muss man entweder über die Brücke oder man benutzt die Fähre. Der Hinweg ist umsonst, erst beim Verlasen der Insel fallen Mautgebühren für die Brücke bzw. Kosten für die Fähre an. Die Brücke ist bemerkenswert lang, schlängelt sich auch schon mal hoch und runter. In Charlottetown führt unser erster Weg mal wieder zu Walmart und danach zum Campingplatz. Hier werden wir drei Nächte auf dem „KOA Charlottetown“ stehen.

Der Platz ist übersichtlich groß und wie bei allen KOAs steht man dicht an dicht. Neben dem Wohnmobil steht eine Grillstelle, ein Picknicktisch, ein Baum und danach kommen die Nachbarn. Dafür haben wir „full hookup“- also Strom, Wasser und Anschluss an den Abfluss direkt am Platz. Wir stehen in 2. Reihe zum Fluss und sind mit dem Stellplatz völlig zufrieden.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Wäsche waschen, schlendern über den Platz und genießen das Nichtstun.


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9. Tag Cavendish, 17.07.16
Heute schlafen wir aus, frühstücken in Ruhe und machen uns auf den Weg nach Cavendish. PEI wird nicht umsonst der „Kartoffelacker der Nation“ genannt. Egal, wo man hinschaut- überall Kartoffelfelder. So fahren wir an diesen Feldern vorbei nach Norden in den National Park. An der Küste verändert sich die Landschaft, es gibt rote Sandstraßen, Dünen und überall blühen rosa Strandrosen. Wir fahren nach Cavendish Beach und stellen das Wohnmobil auf einem Parkplatz in Strandnähe ab. Es ist ziemlich heiß und uns zieht es zum Wasser. Andere Leute auch- es ist ziemlich voll.

Der Sandstrand ist für kanadische Verhältnisse ziemlich groß und so gehen wir eine Zeit lang durchs kalte Wasser, bis der Sand zu roten Felsen wird. Über die Felsen geht es wieder Richtung Dünen und von dort über einen wunderschönen Weg zurück zum Parkplatz. Überall gibt es tolle Aussichtspunkte und wunderschöne Ausblicke aufs Meer.

 

Nach etwa 2 Stunden machen wir uns auf den Rückweg. Maya möchte am Campground noch Stand-up paddeln.

Als wir gegen Abend am Feuer sitzen, treffen wir auf die ersten Mücken dieses Urlaubs. Es ist mittlerweile richtig schwül und drückend draußen und scheint sich überhaupt nicht abzukühlen. Die Mücken schwirren über unsere Köpfe und so beschließen wir, den Tag für heute zu beenden und ins Wohnmobil umzuziehen.
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10. Tag Montag, 18.07.16
Heute schauen wir uns die Hauptstadt von Prince-Edward-Island an- Charlottetown. Nachdem wir in einer Seitenstraße einen Parkplatz gefunden haben, gehen wir zuerst zur „Fußgängerzone“ in der Victoria Row. Hier gibt es Cafes, kleine Restaurants, Kneipen und andere Läden. Die Geschäfte haben Tische und Stühle nach draußen gestellt, die Menschen sitzen in der Sonne und hören den Straßenmusikanten zu. So klein wie die Provinz ist auch die Fußgängerzone und so sind wir schnell hier durch.

Durch einen kleinen Park gelangen wir zum Province House. Überall sitzen die Menschen im Schatten oder liegen unter den Bäumen. Uns zieht es weiter zur Waterfront. Der Weg geht bergab an schönen alten, bunten Holzhäusern vorbei. Am Wasser ist es angenehm frisch. Wir stellen uns an einer Holzbude an, die angeblich das beste Eis hier verkauft. So eine lange Schlange kann sich doch nicht irren- wir bekommen riesengroße Eiswaffeln, die grandios lecker sind. Das Eis ist so groß, dass man mit dem Aufessen kaum hinterherkommt, bevor es schmilzt. Während wir essen, hören wir noch einer Sängerin zu, die von einem Klavierspieler begleitet wird. Das hört sich richtig gut an. Die Waterfront zieht sich am kleinen Hafen vorbei und wir gehen langsam bergauf Richtung Wohnmobil. Den Rest des Tages verbringen wir auf dem Campground und faulenzen in der Hitze. Selbst den Mücken von gestern scheint es zu heiß zu sein, sie lassen uns in Ruhe.
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11. Tag Dienstag, 19.07.16
Wir müssen früh aufstehen, denn um 9 Uhr geht die Fähre nach Nova Scotia und wir müssen eine Stunde vorher da sein. Die Fahrt zur Fähre dauert auch noch mal eine Stunde und so verlassen wir um 7 Uhr morgens den Campground.

Die Fährüberfahrt ist recht langweilig, geht aber auch vorbei.

In Antigonish halten wir für ein verspätetes Frühstück bei Tim Hortons. Heute wollen wir nach Inverness auf Cape Breton.

Auf dem Weg halten wir an der Glenora Distillery, der einzigen Sinlge-Malt-Brennerei in ganz Kanada.

Eigentlich wollen wir an einer Führung teilnehmen aber mit Maya- keine Chance. Also geht Mike als bekennender Whisky-Trinker mit zur Führung und Maya und ich spielen im Wohnmobil einige Runden Uno. Da die Führung auch eine Whisky-Verkostung beinhaltet, fahre ich die paar Kilometer bis zum Campingplatz  „Mc Leod´s Beach and Campsite“. Hier fällt uns auf, dass wir eigentlich noch einkaufen müssten. Also noch mal los. Außer einem kleinen Tante-Emma-Lädchen gibt es hier weit und breit keine andere Möglichkeit zum einkaufen. Wir holen Rindersteaks, Maiskolben, Kartoffeln, Knoblauchbrot und noch dieses und jenes. Danach gehts zurück zum Campground. Hier wollen wir 2 Nächte bleiben.

Unser Stellplatz liegt auf einer Wiese, die Nachbarn sind nicht weit weg. Am Platz hört man das Rauschen der Wellen, der Strand ist nicht weit entfernt. Nachdem der Wagen an Strom und Wasser angeschlossen ist, gehen wir die paar Meter zum Strand. Der ist mal richtig schön. Hohe Wellen schlagen gegen den Sandstrand und schnell haben wir selbst die kurzen Hosen nass. Also zurück zum Wohnmobil und trockene Sachen anziehen.

Danach schmeißt Mike den Grill an und wir essen die leckeren Steaks, die wir vorhin gekauft hatten.

Es wird schon langsam dunkel und heute Abend auch kalt, weswegen wir früher als sonst im Bett verschwinden.


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12. Tag Mittwoch, 20.07.16
Heute wird ein „Faulenztag“. Wir wollen nirgendwo hin und hatten uns gestern vorgenommen, an den Strand zu gehen und dort einen schönen Tag zu verbringen. Allerdings hat es über Nacht wohl etwas geregnet und der Tag startet

bewölkt und kalt. Nach einer heißen Dusche frühstücken wir im Wohnmobil mit leckerem heißen Kakao.

Danach sehen wir und den Campground etwas näher an und laufen ein bisschen durch die Gegend. Als es wieder anfängt zu nieseln, verziehen wir uns ins Wohnmobil, spielen und lesen.

Am späten Nachmittag klart es wieder auf und die Sonne kommt raus. Es wird direkt wärmer- also raus aus den langen Hosen. Die haben wir, wie die dicken Schuhe, bisher überhaupt nicht gebraucht. Kurze Sachen reichten bis jetzt völlig aus.

Der Tag versöhnt uns mit einem wunderschönen Sonnenuntergang am Strand, mit einem Abendessen draußen und niedlichen Nachbarskindern, die mit Oma und Opa im Urlaub sind und abends zu Kinderliedern singen und tanzen.


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13. Tag Donnerstag, 21.07.16
Wir verlassen Inverness und fahren nach Norden. Schnell sind wir auf dem Cabot-Trail, der als eine der schönsten  Straßen der Welt gilt. Und das nicht umsonst! Steil und kurvig geht es die Berge rauf und runter und das Wohnmobil hat richtig zu arbeiten. Hinter jeder Kurve hat man einen atemberaubenden Blick auf den Atlantik und nicht umsonst gibt es alle paar Kilometer Haltebuchten. Wir steigen ständig ein und aus und machen hunderte Fotos.

Am Skyline-Trail, einem 9km langen Rundweg halten wir an. Den wollen wir heute noch ablaufen. Mit uns sind viele andere Menschen unterwegs, doch auf der langen Strecke verläuft sich die Menschenmenge. Auf Schildern wird wieder vor Bären und Kojoten gewarnt, aber bei den vielen Menschen wird sich wohl kein Bär an uns ran trauen.

Der Wanderweg führt durch Heidelandschaft, Wiesen, Wald und neungelegte Aufforstungsgebiete. An zwei Stellen begegnen uns Elche. Zuerst weit entfernt ein Elchbulle mit einem riesengroßen Geweih, später noch ganz nah eine Elchkuh mit einem Jungen. Gegen Ende des Trail kommen wir an eine Aussichtsplattform. Hier hat mein einen wunderschönen Ausblick über die Highlands und den Atlantik. Eine Zeit lang genießen wir diesen Ausblick, dann machen wir uns auf den Rückweg zum Auto.

Durch die Highlands geht es weiter nach Pleasant  Bay. Hier hatten wir gestern telefonisch eine Whale-Watching-Tour gebucht.

Wir bekommen Schwimmwesten und einen Platz in einem Zodiak, einem kleinen, schnellen Schlauchboot. Damit geht es jetzt raus aufs Wasser. Sobald wir aus dem Hafenbereich raus sind, gibt unser Kapitän richtig Gas und das Boot fliegt nur so über die Wellen. Besser als jede Achterbahnfahrt. Wir fliegen an der Küste entlang und suchen Wale. Bald haben wir welche gefunden. Eine ganze Gruppe Mink-Wale samt Kälbern kommt nah ans Boot heran, schwimmt sogar drunter durch und taucht auf der anderen Seite wieder auf.

Wir sind völlig aus dem Häuschen. Fast eine halbe Stunde lang  lässt sich allein diese Gruppe beobachten. Dann tauchen sie plötzlich ab. Wir fahren wieder los und suchen nach weiteren Walen. Die richtig großen sehen wir heute nicht, dafür aber noch mehrere Mink-Wale. Und das reicht für die Begeisterung schon aus. Auf dem Rückweg treffen wir in Buchten noch auf Kegelrobben, Seevögel und einen Weißkopf-Seeadler. Der ist leider so weit entfernt, dass er sich kaum fotografieren lässt. Nach 3 Stunden kehren wir in den kleinen Hafen von Pleasant Bay zurück und sind uns sicher: Das müssen wir unbedingt noch mal machen.

Es ist schon fast 20 Uhr und wir fahren noch 1 Stunde nach Dingwall zum „Hideway Campground“. Hier bleiben wir eine Nacht.
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14. Tag Freitag, 22.07.16
Unser Morgen beginnt mit einem Frühstück draußen vor dem Wohnmobil. Der Campground wurde landschaftlich etwas umgebaut und wir haben das Gefühl, wie in einem Steinbruch zu sitzen. Riesige Steine überall, kaum Grünzeug- nicht so schön hier. Die Stellplätze weiter vorne liegen wesentlich schöner unter Bäumen und im Grünen.

Heute haben wir kaum Fahrstrecke vor uns- nur 37 Kilometer bis nach Ingonish. So nutzen wir die Zeit und halten unterwegs an einem sehr schönen Trail, um etwas zu laufen. Über Holzwege, Treppen und Felsen geht der Weg mal mehr, mal weniger dicht am Wasser vorbei.

Nach gute einer Stunde sind wir wieder am Parkplatz und fahren bis nach Ingonish. Hier haben wir wieder das Problem mit dem Einkaufen… Einen kleinen Laden finden wir doch und der hat auch alles, was wir brauchen. Jetzt geht’s zum „Broad Cove Campground“.

Hier haben wir für 2 Nächte einen full-serviced Platz gebucht. Die Plätze mit 3-Wege-Anschluss liegen mitten auf der platten Wiese, ohne jegliche Privatsphäre alle nebeneinander. So kennen wir das von Provincial Parks eigentlich gar nicht. Der Wagen wird angeschlossen und wir sehen uns mal um. Der Platz ist riesengroß und weiter hinten durch fast parkförmig angelegt. Die Zeltplätze liegen richtig schön unter Bäumen und recht nah am Strandaufgang. Da wollen wir  jetzt auch hin. Ein kleiner Fluss fließt hier direkt in den Atlantik und so kommen hier Süß- und Salzwasser zusammen.

Wir gehen den Strand bis zu seinem Ende entlang, hier wird es sehr steinig, später auch felsig und steil. Weiter geht es nicht mehr, also zurück. Bei der Wärme ist es wieder angenehm, mit den Füßen durchs kalte Wasser zu laufen. Nach knapp 2Stunden sind wir wieder zurück am Stellplatz und hier fällt uns was auf: Wir haben gar keinen Grill! Also gibt es heute Mac&Cheese- sehr lecker.

Am späten Abend mache ich den Fehler, nochmal ins Waschhäuschen zur Toilette zu wollen. Dafür muss ich ja die Tür vom Wohnmobil aufmachen und das nutzen Tausende winzig kleiner Fliegentiere, um ungebeten ins Wohnmobil zu kommen. Es dauert ewig, bis wir sie halbwegs erschlagen haben.
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15. Tag Samstag, 23.07.16
Bei der Planung unserer Tour hatten wir nicht mit den streckenweise schlechten Straßenverhältnissen in Nova Scotia gerechnet und waren von den gleichen, gut ausgebauten Highways in Ontario ausgegangen. Eigentlich wollten wir ja 2 Tage in Ingonish bleiben und dann knapp 400 Kilometer fahren. Jetzt beschließen wir, heute schon nach Süden zu fahren und Cape Breton zu verlassen. Unterwegs halten wir in Baddeck am Bras-d´Or-Lake. Das ist ein nettes kleines Städtchen und heute, an einem warmen Samstag ist es hier richtig voll. Wir stellen den Wagen am Hafen ab und schauen uns etwas um. Es gibt viele Cafes, Souvenirläden und, wie überall auf Cape Breton, mehrere Läden, in denen Handarbeiten und Handwerksstücke verkauft werden.

Unser Weg führt uns weiter nach Süden über den Canso Causeway Richtung Antigonish. Ziel ist heute der „Highclass Campground“. Da wir nicht reserviert haben, fragt Mike an der Rezeption nach und siehe da- wir bekommen den letzten freien Stellplatz für eine Nacht. Eigentlich wollte ich noch Wäsche waschen, aber der Campground hat nur eine Waschmaschine und dort stehen schon die Wäschekörbe in der Warteschlange. Dann eben bei der nächsten Gelegenheit.

Die letzten  2 Stunden unserer Fahrt hat uns bereits Wetterleuchten begleitet. Der Himmel ist bleigrau und immer wieder zucken Blitze durch die Wolken. Es ist drückend heiß und wir gehen noch kurz zum kleinen Kiesstrand des Campgrounds, bevor die ersten Tropfen vom Himmel fallen. Es fängt regelrecht an zu schütten und das Gewitter zieht erst richtig auf. Den Abend verbringen wir im Wohnmobil, essen, spielen Karten und gehen früh ins Bett.
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16. Tag Sonntag, 24.07.16
Die ganze Nacht über hat es gewittert und geregnet, gegen morgen ist es jetzt aber trocken. Draußen ist alles noch nass und so frühstücken wir im Wohnmobil. Was geblieben ist, ist die Hitze. Es ist genauso heiß wie gestern.

Auf dem Weg nach Murphys Cove wollen wir nach Sherbrooke und uns dort das Freilichtmuseum ansehen. Der Weg ist nicht weit und wir sind gegen Mittag da. In der Ferne ist der Himmel wieder schwarz und es grummelt von überall. Es ist unglaublich heiß.

Das Museum ist ein kleiner Ort, in dem wir uns die schönen alten Holzhäuser und sie alten Handwerksberufe angucken. Unter alten Bäumen gehen wir durch den Schatten. Hier ist es auszuhalten. Verschiedene Häuser sind geöffnet und wir lassen uns von Darstellern in Originalkostümen die alten Handwerkskünste erklären. Wir kommen an einem Schmied, einer Bäckerei, einer Druckerei, einer Töpferei, einem Gerichtsgebäude, einem Drechsler, einem Arzt, der Apotheke und der Kirche vorbei. Draußen auf der Straße stellen zwei Damen Eis her. Die Schlange davor wird immer länger. In einem Haus werden wir gefragt, ob es noch trocken ist und als wir wieder gehen, kriegen wir ein nettes „Stay dry“ mit auf den Weg. Nach 2 Stunden kommen wir wieder zum Wohnmobil.

Jetzt fahren wir zu Murphys Campground.  Der liegt direkt am Atlantik, ist klein und wunderschön. Eigentlich kann man hier nichts machen, der nächste Ort ist 30 Minuten entfernt. Hier gibt es nichts und so haben sich die Besitzer viele nette Kleinigkeiten ausgedacht, um die Besucher bei Laune zu halten. Morgens gibt es kostenlosen Kaffee in der kleinen Seemannskneipe, abends gibt es ein gemeinsames Lagerfeuer, über dem Muscheln und der Fang des Tages gekocht und zusammen gegessen werden. Brian, der Betreiber des Campgrounds, bietet Fahrten mit seinem kleinen Boot an (sowohl zu Sonnenaufgang als auch zu Sonnenuntergang oder zwischendurch zum Angeln). Unser Stellplatz hat eine grandiose Aussicht aufs Wasser:

Wir grillen noch lecker Steaks und Knoblauchbrot und als es dunkel ist, gehen wir zum „common fire“. Bis in die Nacht hinein sitzen wir am Lagerfeuer und unterhalten uns mit Kanadiern, Amerikanern und Deutschen. Wunderschön. 
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17. Tag Montag, 25.07.16

Nach dem Aufstehen gibt es eine erfrischende Dusche, danach Frühstück mit Blick aufs Meer und netter Begleitung.

Da es mal wieder richtig heiß ist, leihen wir uns am Campground ein Kanu und paddeln zwischen vielen vorgelagerten kleinen Inseln umher. Die Zeit vergeht schnell und der Tag rast nur so vorbei, ohne dass wir eigentlich was Richtiges unternehmen. Wir gehen schwimmen, liegen auf dem Bootssteg in der Sonne und faulenzen. Schnell ist es Abend und wir freuen und wieder aufs Lagerfeuer. Morgen geht es wieder Richtung Halifax.
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18. Tag Dienstag, 26.07.16
Für die letzte Übernachtung vor der Rückgabe des Wohnmobils haben wir und den Campground „KOA Halifax West“ ausgesucht. Nach dem Frühstück verlassen wir Murphys Campground und fahren nach Martinique Beach. Hier soll es einen kilometerlangen Sandstrand geben.

Das Wetter spielt heute nicht so mit, es ist bewölkt, etwas windig und es nieselt immer mal wieder. Als wir in Martinique Beach ankommen, ist es gerade soweit trocken, dass wir eine kleine Runde am Strand spazieren gehen können.

Wegen der hohen Wellen sind hier viele Surfer unterwegs. Denen gucken wir noch eine Weile zu, dann geht die Fahrt weiter nach Halifax. Unser nächster Halt ist die Halifax Mall. Als wir ankommen, schüttet es in Strömen. Natürlich können wir mit unserem Gefährt nicht einfach ins Parkhaus fahren und müssen auf dem Walmart-Parkplatz nebenan parken. Der Weg bis zur Mall reicht aus, um Haare und Schuhe völlig zu durchnässen.

In der Mall schauen wir uns die verschiedenen Geschäfte an, von denen es hier einige gibt. Außer Lebensmitteln und Tieren kann man hier so ziemlich alles kaufen.  Im Untergeschoss gibt es eine regelrechte „Fressmeile“ mit gemeinsamen Tischen und Stühlen für alle Restaurants. Wir holen uns alle verschiedene Leckereien, breiten sie auf einem Tisch aus und essen erst mal.

Nach dieser Pause führt unser Weg nun zum letzten Campground. Der “ KOA Campground  Halifax West“ liegt schön nah an der Stadt und so ist der Weg morgen früh zur Abgabe nicht mehr weit. Ich wasche noch mal unsere Wäsche und wir packen all unseren Krempel zusammen. Alle Schubladen und Schrankfächer müssen ausgeräumt und der Kühlschrank geleert werden. Bei drei Leuten steht man sich da schon mal im Weg und ich bin froh, als wir unsere Taschen endlich gepackt haben. Wir schlafen die letzte Nacht in unserem Camper.
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19. Tag Mittwoch, 27.07.16
Um 11 Uhr müssen wir unser Wohnmobil bei Fraserway abgeben. Vorher gehen wir zu „Cora´s“ frühstücken. Hier fällt uns diese lustige Kombination auf:

Die Abnahme des Wagens geht schnell, alles ist ok. Jetzt müssen wir warten, bis uns ein Mitarbeiter in die Stadt zurückbringen kann. Da gerade alle unterwegs sind, dauert es ein bisschen und wir nutzen die Zeit und gucken uns alle Modelle von Wohnwagen mal genauer an. Wer weiß, wann wir das nächste Mal ein Wohnmobil in Kanada brauchen.

Einige der Wagen ähneln eher einer 3-Zimmer Wohnung als einem Camper, andere Modelle kann man klein und handlich in einem flachen Anhänger verstauen.

Irgendwann kommt ein Mitarbeiter und bringt uns wieder zum „Cambridge Suites“ nach Downtown Halifax. Hier wollen wir noch 2 Nächte bleiben. Nachdem wir wieder eingecheckt haben, beziehen wir unser Zimmer (diesmal mit 2 Queensize-Betten) und gehen danach runter zur Waterfront. Wir haben das Glück, dass hier gerade das „Busker Festival“ stattfindet. Aus aller Welt sind Straßenkünstler und Stand-up Comedians angereist und treten hier in aller Öffentlichkeit auf. Nebenher gibt es eine Art Stadtfest und so ist Halifax rappelvoll. Es ist wieder unglaublich heiß geworden und wir suchen ständig was zu Trinken. Auf dem Platz vor dem Maritime Museum tritt ein australischer Straßenkünstler auf, der sich durch einen Tennisschläger zwängt und mit laufenden Kettensägen jongliert. Echt sehenswert und mega lustig.

Wir schlendern die verschiedenen Attraktionen ab, essen Samosas und genießen das Treiben. Der Tag vergeht viel zu schnell und als es dunkel wird, setzen wir uns auf die Dachterrasse des Hotels, spielen Karten und genießen die kühle Luft, die sich langsam über die Stadt legt.


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20. Tag Donnerstag, 28.07.16

An unserem letzten Tag in Nova Scotia wollen wir uns das Maritime Museum ansehen. Da unser Flieger erst um 21:30 Uhr geht, haben wir noch eine ganze Menge Zeit, uns den Tag hier zu vertreiben. Wir müssen erst um 13 Uhr aus dem Hotel raus sein und so legen wir uns nach dem Frühstück noch mal aufs Ohr. Das Zimmer ist bei der Hitze draußen wunderbar kühl. So faulenzen wir, packen noch ein paar Sachen um und checken für den Flug ein.

Unser Gepäck können wir zum Glück im Hotel lassen, bis wir heute Abend abfahren.

Gegen Mittag gehen wir zur Waterfront runter. Das Museum liegt direkt an der „Touristenmeile“, Eintritt bezahlt und schon sind wir drin. Zu sehen gibt es hier unzählige verkleinerte Nachbauten von mehr oder weniger berühmten Schiffen, kleinere Originale sowie Fundstücke aus gesunkenen Schiffen. Die Geschichte des Tauchens wird ebenso erklärt wie die Techniken der Schiffsbergung. Am meisten interessiert uns die Ecke mit Original-Fundstücken aus der Titanic. Hier werden die einzelnen Passagierklassen der Titanic gezeigt sowie persönliche Schicksale von Passagieren vorgestellt. Leider ist das einzige Original ein Liegestuhl, der aus dem Wasser vor Nova Scotia geborgen wurde. Alles andere ist auf Fotos sowie Bild- und Tondokumenten zu sehen.

Mit dem Eintritt ins Museum kann man sich noch ein Schiff im Hafen ansehen, wo man sich die Kabinen der Mannschaft sowie die verschiedene Technik des Schiffs ansehen kann. Hier sind wir ziemlich schnell fertig.

An der Waterfront entlang gehen wir später wieder bergauf zur Bücherei. Das Gebäude ist noch recht neu und sehr eigenwillig gebaut. Da uns Büchereien immer interessieren, statten wir jetzt dieser einen Besuch ab.

Draußen vor dem Eingang sitzen mehrere Menschen an Tischen und nutzen das kostenlose Internet. Fast alle Büchereien in Kanada bieten das an. Drinnen ist es schön kühl. Die Bücherei hat mehrere Etagen, ist ziemlich groß und es dauert eine ganze Zeit, bis wir uns alles angeguckt haben. Jetzt müssen wir langsam zum Hotel zurück und uns zum Flughafen bringen lassen.

Dort angekommen geben wir unsere Koffer ab und schauen uns den Flughafen mal genauer an: Groß ist er nicht, es gibt ein paar Restaurants, einige Shops und einen Wartebereich. Trotzdem ist es ganz nett hier- nicht so überfüllt wie sonst an Flughäfen. Nachdem wir durch den security-check durch sind, kauft Mike noch 2 Flaschen kanadischen Whiskey und wir warten in der Wartezone darauf, dass unser Flug aufgerufen wird. Der hat jedoch Verspätung und so geht es erst um 22:30 Uhr los Richtung Europa. Wir setzen uns in die Wartehalle, beobachten das Treiben auf dem Rollfeld und stellen fest, dass die Arbeiter wohl nicht so ganz viel zu tun haben:


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21. Tag Freitag, 29.07.16
Nach einer sehr kurzen Nacht ohne Schlaf landen wir morgens um 6 Uhr Ortszeit in Reykjavik. Die ersten beiden Stunden des Flugs waren enorm unruhig, da wir durch diverse Gewitterzellen durch mussten. An Schlaf war also nicht zu denken.

Wir kommen bei frischer, kalter Luft in Island an und müssen uns erst mal umziehen. Gestern Abend sind wir bei warmen 27Grad  losgeflogen- hier sind es jetzt 20 Grad weniger.

Unser Gepäck kommt schnell und vor dem Flughafen warten bereits die Shuttlebusse, die die Passagiere ins Zentrum von Reykjavik bringen. Wir steigen ein und keine 5 Minuten später schläft Maya mit dem Kopf an der Scheibe. Die Fahrt dauert 50 Minuten, danach wieder raus und in kleinere Busse umsteigen. Diese fahren die verschiedenen Hotels ab und wir steigen beim „Skuggi Hotel“ aus. Das Hotel liegt direkt in der Innenstadt in einer ruhigen Seitenstraße. Es ist jetzt kurz vor 8 Uhr morgens und wir sind hundemüde. Eigentlich können wir unser Zimmer erst ab 13 Uhr beziehen, scheinbar sehen wir aber so bemitleidenswert aus, dass uns die nette Dame an der Rezeption erlaubt, uns direkt mit ans Frühstücksbuffet zu setzen. Mike und ich holen uns was zu essen, Maya schläft auf der Bank direkt wieder ein. Die Dame von der Rezeption schaut noch mal vorbei und verspricht uns, unser Zimmer schnell zu putzen.

Um 12 Uhr können wir ins Zimmer, waschen uns nur kurz und legen uns ins Bett. Den Wecker stellen wir auf 16 Uhr und schlafen alle drei sofort ein. Um 16 Uhr stehen wir, immer noch müde, wieder auf. Nach einer frischen Dusche geht es auch schon besser und 1 Stunde später laufen wir Richtung Fußgängerzone. Die ist nur 2 Straßenecken entfernt, ziemlich lang und ganz schön wuselig. Viele Menschen sitzen bei jetzt ca. 22 Grad draußen, genießen den Sonnenschein oder bummeln an den vielen kleinen Läden vorbei. Es gibt so viel zu sehen, dass wir die ganze Straße erst einmal hoch und wieder runter laufen. Alles wirkt hier neu, weder europäisch noch amerikanisch. Alles fasziniert. Obwohl es bereits Abend wird, steht die Sonne immer noch hoch am Himmel und macht keine Anstalten, unterzugehen. Es ist warm, hell und über der Stadt liegt eine unglaubliche Gelassenheit. Bis uns der Hunger in ein Restaurant reibt, lassen wir uns von diesem wunderbaren Mix durch die Straßen treiben.

Zum Abendessen gehen wir ins Restaurant „Scandinavian“. Hier gibt es natürlich viel Fisch, ansonsten Fleisch, Wurzelgemüse und leckere Desserts. Leider ist das essen gehen in Island extrem teuer- für unser Abendessen für 3 Personen ohne Vorspeise und 3 nicht-alkoholischen Getränken bezahlen wir später etwas 120 Euro.

Satt und zufrieden gehen wir ans Wasser, der Atlantik schwappt praktisch bis nach Reykjavik rein. Hier unten steht ein interessantes Gebäude, die „Harpa“. Das ist ein Multifunktionsgebäude für Konzerte, Tagungen, Aufführungen oder Kino. Wir gehen rein und schauen uns um. Danach gehen wir am Wasser entlang Richtung Hotel. Dabei kommen wir an einer Skulptur eines Wikingerschiffes vorbei, die im Licht der Abendsonne wunderschön glänzt.

Gegen Mitternacht kommen wir wieder im Hotel an und beschließen, für morgen eine „Golden Circle Tour“ zu buchen. Gedacht- gemacht, geht alles Online. Danach wollen wir nur noch schlafen.
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22. Tag Samstag, 30.07.16
Nach einer heißen Dusche und einem leckeren Frühstück zieht es uns zur Hellgrimskirkja, die über der Stadt thront. Drinnen probt gerade ein Orgelspieler, was der Kirche eine wunderbare Atmosphäre verleiht. Eigentlich wollen wir auch auf die Aussichtsplattform, allerdings ist die Menschenschlange davor so lang dass wir unsere Zeit nicht mit langem Warten verbringen wollen. Vielleicht kommen wir hier ja noch mal vorbei und können das nachholen.

Um 14 Uhr wartet der Shuttlebus vor unserem Hotel, wir steigen ein und holen an anderen Hotels noch mehr Leute ab. Unser „Reisegrüppchen“ besteht für heute aus 14 Personen aus Deutschland, der Schweiz, Norwegen, Texas und Italien. Die Reiseleitung erfolgt also auf Englisch. Sowieso spricht hier jeder Englisch und in den Läden und Restaurants wird man gar nicht auf Isländisch sondern auf Englisch angesprochen.

Unser erster Halt ist der Nationalpark „Tingvellir“. Hier kann man zwischen zwei Kontinentalplatten spazieren gehen, der europäischen und der amerikanischen Platte. Dieser Ort ist den Isländern heilig, da hier schon früh in  ihrer Besiedlungsgeschichte Gericht gehalten wurde.

Weiter geht es zum Wasserfall „Gullfoss“. Dieser fällt in mehreren Etagen fast 70 Meter in die Tiefe und durch die Gischt ist es drum herum immer neblig und nass. Die Sonne scheint und so ergeben sich mit dem Wasser wunderschöne Regenbögen.

Unser letzter Halt ist der Geysir „Strokkur“. Alle 5 Minuten schießt der Geysir eine heiße Wasserfontäne in die Höhe, holt kurz Luft und katapultiert das Wasser wieder nach oben. Drumherum gibt es mehrere kleine Geysire, die vor sich in blubbern, die Landschaft qualmt regelrecht vor sich hin.

Leider geht auch die spannendste Fahrt irgendwann zu Ende und so kommen wir gegen 22 Uhr wieder in Reykjavik an. Heute Abend gehen wir Pizza essen und fallen dann müde ins Bett.
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23. Tag Sonntag,31.07.16
Heute geht es nach Hause. Da unser Flug erst um 17 Uhr geht, gehen wir nach dem Frühstück noch eine Runde durch die Fußgängerzone. Danach müssen wir schon zum Flughafen, da dann das übliche Prozedere. Der Flughafen ist sehr klein und die Geschäfte sind schnell durchstöbert.

Nach 3,5 Stunden ruhigem Flug landen wir sicher in Frankfurt. Als wir mit unserm Gepäck aus dem Flughafen kommen, ist es hier bereits 22:30 Uhr. Mike telefoniert kurz mit dem Mann vom Shuttle-Service, der uns kurz darauf einsammelt und uns zur Tiefgarage bringt, in der unser Auto steht. Die Tiefgarage ist um diese Zeit natürlich zu und lässt sich nur mit einem Schlüssel öffnen. Der Mann sucht und sucht… und findet den Schlüssel nicht. „Ich bin schnell zur Zentrale und hol einen Ersatzschlüssel. Bin gleich wieder da“ sagt er und ist verschwunden. Ganz wohl fühlen wir uns hier nicht, mitten in der Nacht in einer Frankfurter Seitenstraße, neben einem schmuddeligen Kiosk. Nach einer guten halben Stunde taucht der Fahrer wieder auf, dieses Mal mit Schlüssel und wir sind endlich am Auto. Bis nach Hause brauchen wir knapp 2 Stunden und hier wartet bereits das Bett auf uns.

Vor dem Einschlafen sind wir uns aber sicher: Gerade für Island hatten wir viel zu wenig Zeit und es ist bestimmt nicht das Letzte Mal gewesen, dass wir die Insel mitten im Atlantik besuchen.
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